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# taz.de -- Schlichtung bei der Bahn geht weiter: Auf dem Weg zu einer Einigung
> Keine Streiks bei der Bahn zumindest bis Ende Juni. Die Schlichtung im
> Tarifstreit mit den Lokführern scheint voranzukommen.
Bild: So lange die Schlichtung läuft bleiben die Signale auf Grün bei der Bah…
Berlin dpa | Nach vier Wochen Schlichtung ist der Tarifkonflikt bei der
Deutschen Bahn noch immer nicht gelöst. Es gebe aber erste einvernehmliche
Ergebnisse. Das Verfahren gehe deshalb erneut in die Verlängerung, teilten
Vertreter der beiden Schlichter am Freitag mit. Die Verhandlungen zwischen
der Lokführergewerkschaft GDL, der Bahn und den beiden Schlichtern, Bodo
Ramelow (Linke) und Matthias Platzeck (SPD), sollen bis zum kommenden
Dienstag (30. Juni) fortgeführt werden. Die gute Nachricht für Reisende:
Bis dahin wird nicht gestreikt.
Am 1. Juli wollen sich die Schlichter in Berlin zum Ausgang äußern. Die
Resultate würden gemeinsam vorgestellt, betonte Thüringens
Ministerpräsident Ramelow. Eine Einigung scheint also wahrscheinlich. Über
die bisherigen Ergebnisse und die Inhalte der Schlichtung wollen alle
Beteiligten bis dahin allerdings schweigen.
Man sei sich einig, dass in den vergangenen Tagen „weitere wichtige
Schritte auf dem Weg zu einer Einigung“ vereinbart worden seien, teilten
die Schlichter lediglich mit. Das Verfahren sei aber so komplex, dass noch
weitere Gespräche erforderlich seien. Mit derselben Begründung war die
Schlichtung in der vergangenen Woche schon einmal verlängert worden. Zuvor
hatte Ramelow das Tarifwerk der Bahn als „sehr speziell“ bezeichnet.
Ramelow und der ehemalige Brandenburger Ministerpräsident Platzeck hatten
sich in den vergangenen vier Wochen um eine Beilegung des Konflikts bemüht.
Wie oft sich die Beteiligten zur Schlichtung trafen, ist nicht bekannt. Das
Verfahren war ursprünglich auf drei Wochen angesetzt gewesen.
Gestritten wird schon seit etwa einem Jahr. Neunmal haben die Lokführer in
dieser Zeit bundesweit gestreikt, teils mehr als fünf Tage am Stück. Für
die Dauer der Schlichtung sind erneute Streiks allerdings ausgeschlossen,
es gilt eine Friedenspflicht.
## Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
Als Kernproblem des Tarifkonflikts gilt die Forderung der GDL, für jede der
bei ihr organisierten Berufsgruppen einen eigenen Tarifvertrag abschließen
zu dürfen, der im Zweifel auch von dem der größeren Eisenbahn- und
Verkehrsgewerkschaft (EVG) abweichen kann. Die Bahn dagegen will
widerspruchsfreie Regelungen für alle Mitarbeiter unabhängig von deren
Gewerkschaftszugehörigkeit. Für gleiche Tätigkeiten möchte sie gleiche
Bezahlung und gleiche Arbeitszeiten.
Zu den Gruppen, die von beiden Gewerkschaften umworben werden, gehören
außer den Lokführern die Zugbegleiter, Bordgastronomen, Lokrangierführer
und Disponenten/Planer. Insgesamt geht es um rund 37. 000 Beschäftigte.
26 Jun 2015
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Schwerpunkt Bahnstreik
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