Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Schimpansen in Guinea in Trinklaune: Cheers!
> Schimpansen in Guinea treffen sich zu Trinkgelagen. Eine Studie zeigt,
> dass die Tiere mit Hilfe eigener Werkzeuge an vergorenen Palmensaft
> gelangen.
Bild: Dieser Schimpanse im Zoo beißt nur in eine Zwiebel, hätte aber vielleic…
Paris afp | Um an Alkohol zu gelangen, lassen sich Schimpansen im
westafrikanischen Guinea einiges einfallen. So schaffen sie sich eigene
Werkzeuge, um vergorenen Palmensaft zu trinken, den Dorfbewohner in
Behältern, die an den Baumstämmen angebracht werden, sammeln. Das berichtet
ein Forscherteam um Kimberley Hockings von der Oxford Brookes University im
Süden Englands am Mittwoch in der britischen Fachzeitschrift Royal Society
Open Science. Demnach beobachteten die Wissenschaftler regelrechte
Trinkgelage.
Zum Sammeln des süßen, milchigen Safts, der beim Vergären einen
Alkoholgehalt von bis zu 6,9 Prozent erreicht, werden in Guinea Palmen
angeschlagen und unterhalb ihrer Kronen mit Auffangbehältern versehen. Um
an das Getränk heranzukommen, kauen die Schimpansen den Forschern zufolge
Blätter und formen sie in ihren Mäulern zu schwammartigen Blöcken. Diese
tauchen die Tiere dann in die Behälter, saugen den vergorenen Palmensaft
schließlich aus – und werden mitunter reichlich betrunken.
„Sie nahmen bedeutende Mengen an Ethanol zu sich und wiesen berauschte
Verhaltensweisen auf“, schrieben die Forscher. Vergleichsstudien über das
Verhalten vor und nach dem Alkoholkonsum gebe es zwar kaum. Auffällig sei
aber gewesen, „dass einige Trinker sich unmittelbar nach dem Genuss des
vergorenen Safts ausruhten“. Manchmal begab sich demnach nur ein Affe zum
Trinken auf eine Palme. Es habe aber auch „Trinkgelage“ gegeben, bei denen
die Tiere entweder abwechselnd oder nacheinander tranken. Als geschätzten
Höchstwert nennen die Forscher knapp 85 Milliliter Ethanol. Das entspricht
ungefähr fünf Flaschen Bier.
Die Schimpansen in Bossou im Süden Guineas werden seit 17 Jahren von
Forschern beobachtet. In dieser Zeit wurden der Veröffentlichung zufolge 51
Fälle von Zecherei gezählt, davon 20 Gelage mehrerer Affen. Studien zum
Alkoholgenuss unter Tieren, etwa in Form vergorener Früchte, wurden zwar
schon häufiger angestellt, so etwa bei Mäusen. Die Beobachtungen bei den
Schimpansen stützen den Forschern zufolge aber die Theorie, dass Affen wie
Menschen ihre Fähigkeit zum Alkoholabbau von gemeinsamen Vorfahren erbten.
11 Jun 2015
## TAGS
Affen
Schimpansen
Guinea
Forschung
Alkohol
Tiere
Menschenaffen
Schimpansen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Verhaltensforschung bei Berberaffen: In aller Freundschaft
Freunde helfen. Enge Beziehungen zwischen männlichen Berberaffen haben eine
stresspuffernde Wirkung, zeigten Göttinger Forscher.
Sachbuch über Menschen und Affen: Bunte Mischung der Kooperation
Was trennt den Menschen vom Affen? Zu dieser Frage legt Michael Tomasello
in seiner „Naturgeschichte des menschlichen Denkens“ Neues vor.
Forschung an Primaten: „Menschlich, ja“
Jane Goodall ist die Schutzpatronin der Schimpansen. Ein Gespräch über den
aktuellen Disney-Film, Gender im Tierreich und die Qual in Laboren.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.