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# taz.de -- Kleine Wortkunde: „Glamping“
> Wer Festivals liebt, Zelte aber hasst, kann jetzt Hoffnung schöpfen:
> Luxuscamping mit Betten, Teppichen und Roomservice schafft Abhilfe.
Bild: Weniger glamourös, als rustikal: Glamping in Mecklenburg-Vorpommern.
Pünktlich zur Festivalsaison rutschen wieder massenweise junge Menschen in
prekäre Bedingungen ab. Sie hamstern Dosenravioli wie irre und schleppen
abgenutzte Isomatten auf eine Wiese, die sich nach drei Tagen in eine
Müllhalde verwandelt. Wem das Line-up eigentlich zusagt, dieser im Mund-
und Fäkalgeruch anderer getünchte Lifestyle aber weniger, den wird es
freuen zu hören, dass eine neue Form des Zeltens nun auch die edleren
Gemüter inkludiert: GLAMPING.
Das sogenannte Portmanteauwort ist eine morphologische Überlappung der
beiden Anglizismen „Glamour“ und „Camping“. „Glamour“ geht auf das
schottische „glamer“ (Zauberspruch, Verhexung) zurück und bezeichnet heute
ein prunkvolles Auftreten, das sich vom Durchschnitt abhebt. „Camping“
wiederum kommt vom lateinischen Substantiv „campus“ (Feld) und bedeutet im
Englischen „ein Lager aufschlagen“.
Beim Glamping aber muss man gar nichts aufschlagen, das erledigen nämlich
andere. Die großräumigen, mit Teppichen ausgelegten Tipis sind mit frisch
bezogenen Betten und schillernder Beleuchtung ausgestattet. Mahlzeiten
werden natürlich auch serviert – Luxus gibt’s schließlich nicht aus der
Dose.
Und das Schönste an all dem: Glamping-Areas sind örtlich getrennt, sodass
Lärm und Geruch vom Pöbel des „freien“ Zeltplatzes weit weg bleiben.
Glamping ist also nicht nur ein exklusives Wohlfühlerlebnis, sondern eine
einzigartige Möglichkeit, der Natur näherzukommen. Da sind nur wir, der
Himmel – und der Roomservice. Sonst nichts.
5 Jun 2015
## AUTOREN
Fatma Aydemir
## TAGS
Camping
Festival
Festival
Hamburg
Luxus
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„Camping“.
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