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# taz.de -- Fussball-WM in Russland 2018: Kremlpartei will Sträflinge einsetzen
> Um die Kosten für die WM 2018 zu senken, wird in Russland über den
> Einsatz von Häftlingen nachgedacht. Es soll sich um freiwillige und
> bezahlte Jobs handeln.
Bild: Freuen sich riesig auf die WM in Russland 2018: die lupenreinen Demokrate…
Moskau dpa | Zu Arbeiten für die Fußball-WM 2018 sollten nach Willen der
Kremlpartei Geeintes Russland auch verstärkt Sträflinge eingesetzt werden
können. Es gehe keinesfalls um den Einsatz auf Baustellen, sagte der
Abgeordnete Alexander Chinstejn, der die Novelle in der Staatsduma
eingebracht hatte.
Sträflinge sollten zum Beispiel in Fabriken arbeiten dürfen, und
Voraussetzung für den bezahlten Job sei ihr Einverständnis. Dass er
Häftlinge zu Sklaven machen wolle, sei eine „Entstellung“, schrieb
Chinstejn bei Twitter.
Der Abgeordnete war unter anderem von dem Menschenrechtler Wladimir
Ossetschkin kritisiert worden. „Häftlinge müssen solche Arbeiten ablehnen
dürfen, sonst grenzt das an Sklaverei“, hatte er gesagt.
Grundsätzliche Zustimmung kam von Ljudmilla Alexejewa von der Moskauer
Helsinki Gruppe. „Derzeit gibt es für Häftlinge entweder gar keine Arbeit
oder nur Jobs mit einem Lohn, der einer Verspottung gleichkommt“, sagte die
Menschenrechtlerin am Montag. Alternativen zu suchen sei zulässig. „Es kann
die Resozialisierung fördern.“
## 220 Rubel täglich
Ein Sprecher der Strafvollzugsbehörde lobte ebenfalls die Initiative.
„Regelmäßige Arbeit kann Häftlingen die Wiedereingliederung in die
Gesellschaft erleichtern“, sagte er. Im Durchschnitt erhalten Häftlinge
etwa 220 Rubel (rund fünf Euro) täglich für solche Jobs.
Die Stadtverwaltung von Moskau nannte den Vorstoß „unnötig“. Falls die
Metropole für die WM-Vorbereitung zusätzliche Kräfte brauche, stelle sie
Arbeitslose ein, sagte Vizebürgermeister Marat Chusnullin. Experten
schätzen die Kosten für die WM auf etwa 50 Milliarden Euro.
Der Zeitung Kommersant zufolge soll die Novelle bezahlte Jobs für bis zu
40.000 Häftlinge etwa für die Weltmeisterschaft oder auch im Wald
ermöglichen. Demnach geht es vor allem darum, Sträflinge an anderen
bewachten Orten als in Gefängnissen unterzubringen – sollte sich der
„Arbeitsplatz“ viele Kilometer entfernt befinden. Die Initiative soll zudem
Privatfirmen erlauben, Häftlinge einzustellen.
26 May 2015
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