# taz.de -- Brandanschlag in Zossen: Diesmal eine Flüchtlingsunterkunft | |
> Neonazis zünden ein geplantes Flüchtlingsheim an. In Zossen, wo vor | |
> Jahren schon das „Haus der Demokratie“ abbrannte. | |
Bild: Beamte duntersuchen das abgebrannte „Haus der Demokratie“ in Zossen, … | |
POTSDAM/ZOSSEN dpa | Auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Zossen | |
(Teltow-Fläming) ist in der Nacht zum Samstag ein Brandanschlag verübt | |
worden. Die Polizei nahm zwei Tatverdächtige fest, teilte ein Sprecher mit. | |
Die 23 und 32 Jahre alten Männer stammen aus dem Landkreis Teltow-Fläming | |
und gehören laut Polizei der rechtsextremen Szene an. In dem Wagen des | |
Jüngeren fanden die Ermittler verbotene polnische Feuerwerkskörper, | |
Streichhölzer und Brandbeschleuniger sowie Plakate mit fremdenfeindlichen | |
Sprüchen. Zossen ist [1][in der Vergangenheit] durch rechtsextremistische | |
Übergriffe in die Schlagzeilen gekommen. | |
Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) hatte im April berichtet, dass auf | |
dem früheren Militärgelände Wünsdorf-Waldstadt eine weitere Außenstelle zur | |
Erstaufnahme von Asylsuchenden in Betracht kommt. Seitdem seien verstärkt | |
Polizeistreifen vor Ort, hieß es. Beamte beobachteten dann gegen 0.50 Uhr | |
ein Auto auf dem Gelände. Als sie dieses kontrollieren wollten, flüchtete | |
der Fahrer. | |
Der Wagen fuhr sich jedoch in einem Sandhaufen fest. Während der Fahrer | |
flüchtete, blieb der 23-Jährige im Auto, das auf eine Verwandte von ihm | |
angemeldet ist. Die Polizisten nahmen ihn fest. Am Nachmittag konnten sie | |
auch den 32-Jährigen in dessen Wohnung stellen. Bei beiden seien weitere | |
Durchsuchungen veranlasst worden, hieß es. | |
Der Schaden an dem Gebäude selbst ist laut Polizei gering. Die Täter hätten | |
drei Abfallcontainer angezündet. Dadurch sei der Giebel des | |
Verwaltungsgebäudes beschädigt worden. Das Feuer konnte durch die | |
Polizisten gelöscht werden. | |
Innenminister Schröter verurteilte die Tat. Nach ersten Plänen seines | |
Hauses könnten auf dem landeseigenen Grundstück, auf dem bereits | |
Landesbehörden ihren Sitz haben, bis 2017 bis zu 1200 Plätze für die | |
Erstaufnahme von Flüchtlingen entstehen. Die ersten 500 Menschen könnten | |
den bisherigen Plänen zufolge ab Anfang 2016 dort untergebracht werden. | |
16 May 2015 | |
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