# taz.de -- Förderung von Solarenergie: Letzte Chance für Sonnenstromtarife | |
> Weiter Streit um die Kürzung der Solarförderung. Das | |
> Vermittlungsverfahren zwischen Bundesrat und Bundestag soll bis Juli | |
> Ergebnisse bringen. | |
Bild: Haben Solarfreunde doch noch Grund zum Jubeln? | |
BERLIN taz | Der Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat | |
wird sich mit den künftigen Solartarifen beschäftigen. "Es ist ein | |
Verfahren in der Sache eingeleitet worden", bestätigte Bundesrats-Sprecher | |
Jost Hübner. Darauf hätten sich die Emissäre am späten Mittwochabend | |
verständigt. Es habe Einigkeit darüber bestanden, das Verfahren noch vor | |
der parlamentarischen Sommerpause zu Ende zu bringen. | |
Der Bundestag hatte im Mai eine Tarifkürzung der Einspeisevergütung für | |
Solarstrom um 16 Prozent ab Juli beschlossen. Dagegen hatten sich auch | |
CDU-regierte Länder und die bayrische CSU aufgelehnt, die maximal eine | |
10-prozentige Absenkung für vertretbar halten. Zum Jahresanfang waren die | |
Tarife bereits um 9 Prozent abgesenkt worden. Zudem wollen FDP, Linke, SPD | |
und Grüne das Ende der Förderung für Großanlagen auf Ackerflächen kippen. | |
Das Gesetz ist im Bundesrat eigentlich nicht zustimmungspflichtig, er kann | |
es deshalb nicht komplett stoppen. Dennoch forderte die | |
rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad (SPD): "Wir brauchen | |
ein echtes Vermittlungsergebnis, das Sachargumenten und der Faktenlage | |
folgt." Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hatte allerdings klar | |
gemacht, dass die Regierung Abstriche an den Kürzungen nicht akzeptieren | |
werden. "Wir halten es für unsozial, dass die Stromverbraucher und | |
Privathaushalte zweistellige Kapitalrenditen mit ihren Stromrechnungen | |
finanzieren", hatte Röttgen vor dem Vermittlungsversuch erklärt. | |
Eingesetzt wurde nun eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des | |
schwarz-grünen Senats Hamburgs. Sie soll bis zum 5. Juli einen Kompromiss | |
erarbeiten. Damit kann das geänderte Erneuerbare-Energien-Gesetz nun nicht | |
wie geplant ab 1. Juli in Kraft treten. Bei einem Beschluss in den ersten | |
Julitagen - wie jetzt vorgesehen - könnten die Regelungen aber auch noch | |
rückwirkend greifen. NICK REIMER | |
18 Jun 2010 | |
## AUTOREN | |
Nick Reimer | |
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