# taz.de -- Kürzung der Solarförderung: Absenkungen bis 16 Prozent | |
> Im Streit über die Absenkung der Solarförderung hat der | |
> Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat eine Einigung erzielt, | |
> die keine großen Änderungen an den Kürzungen vorsieht. | |
Bild: Die Kürzung der Solarförderung sei ökonomisch notwendig und sozial geb… | |
BERLIN rtr | Bundesumweltminister Norbert Röttgen hat das | |
Vermittlungsergebnis von Bundestag und Bundesrat zur Kürzung der | |
Solarförderung begrüßt. "Ich bewerte diese Einigung sehr positiv, weil sie | |
dazu führt, dass wir jetzt Klarheit haben", sagte der CDU-Politiker am | |
Dienstag in Berlin. | |
Die vom Ausschuss vorgenommene Korrektur halte er für richtig. "Ich bin für | |
den Ausbau der Solarenergie, aber wenn sie erfolgreich ist, muss sich das | |
darin ausdrücken, dass die gesunkenen Preise auch den Verbrauchern | |
zugutekommen", erläuterte er. Daher sei die Korrektur ökonomisch notwendig | |
und sozial geboten. Röttgen zeigte sich überzeugt, dass am Freitag | |
Bundestag und Bundesrat entsprechend dieser Linie abschießend entscheiden | |
werden. Unterschiedlich reagierten einige ostdeutsche Länder, in denen die | |
Solarbranche stark vertreten ist. | |
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff sprach von einem | |
Kompromiss, der allen Seiten Rechnung trage. Er habe das klare Signal, dass | |
die Branche damit gut leben könne. Dagegen nannte sein Amtskollege Matthias | |
Machnig aus Thüringen den Kompromiss eine klare Schwächung der Branche. Die | |
starke Kürzung der Förderung für die Solarindustrie beeinträchtige deren | |
Wettbewerbsfähigkeit, sagte der SPD-Politiker. | |
Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hatte am Vorabend | |
gegen die Stimmen der SPD-geführten Länder leichte Abweichungen an den | |
ursprünglichen Plänen zur Kürzung der Solarförderung beschlossen. Es bleibt | |
im Grundsatz bei den beschlossenen Absenkungen von elf bis 16 Prozent. Die | |
Kürzung für Dachanlagen sollen nun aber ab Juli zunächst nur 13 Prozent | |
statt der geplanten 16 Prozent betragen. Auch für Freiflächenmodule und | |
andere Systeme soll rückwirkend ab Juli die Kürzung drei Prozentpunkte | |
geringer als zunächst geplant ausfallen. Ab Oktober sollen sie dann aber | |
auf die schon anfangs angepeilten Höhen angehoben werden. Die SPD-geführten | |
Länder hatte die Absenkungen auf zehn Prozent begrenzen wollen. | |
Dieses Ergebnis des Vermittlungsausschusses geht nun am Freitag in den | |
Bundesrat. Er kann das Gesetz kaum stoppen, da es nicht | |
zustimmungspflichtig ist. Sollte das Kompromissangebot des Ausschusses dort | |
abgelehnt werden, obwohl jetzt auch Bayern und die ostdeutschen Länder es | |
mittragen wollen, könnte der Bundestag noch am selben Tag dagegenhalten. | |
Schwarz-Gelb könnte dann mit seiner absoluten Stimmenmehrheit die | |
ursprünglichen Pläne sogar ohne den Vermittlungsausschuss-Kompromiss | |
durchsetzen. Dies setzt die Länder unter zusätzlichen Druck. | |
6 Jul 2010 | |
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