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# taz.de -- Protest gegen AKW-Laufzeitverlängerung: Route für Großdemo vor G…
> Züge und Busse sollen Aktivisten am Samstag zur Anti-Atom-Demo nach
> Berlin bringen. Der Ort der Abschlusskundgebung ist aber umstritten. Die
> Atom-Gegner wollen zum Reichstag.
Bild: Am kommenden Samstag sollen noch mehr Demonstranten gegen die Laufzeitver…
BERLIN taz | Unter dem Motto "Atomkraft: Schluss jetzt!" ruft ein breites
Bündnis aus Umweltverbänden, Bürgerinitiativen, Parteien und Gewerkschaften
zu einer Großkundgebung im Berliner Regierungsviertel auf. Gestern stellten
sie ihre Pläne vor. Die Mobilisierung läuft offenbar auf Hochtouren: Die
drei eingesetzten Sonderzüge seien bereits fast ausgebucht, sagte Christoph
Bautz vom Onlinenetzwerk Campac. Zusätzlich würden über 100 Busse
eingesetzt, um die Anreise der Teilnehmer zu ermöglichen.
"Wir spüren, dass es eine breite Protesthaltung der Bevölkerung gibt",
sagte Thorben Becker vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Viele
Menschen ärgerten sich über die "Kungelei der Bundesregierung mit der
Atomindustrie". Der "Atom-Kompromiss" sei an den demokratischen
Institutionen vorbei entschieden worden. Zudem sei die Entscheidung
verfassungsjuristisch hochgradig riskant.
"Wer so was als tragfähige Politik verkaufen will, der darf sich nicht
wundern, wenn am kommenden Samstag tausende Demonstranten das
Regierungsviertel umzingeln", sagte Becker. Auch Jochen Stay, Sprecher der
Anti-Atom-Organisation "ausgestrahlt", ist von der Wichtigkeit des Protests
überzeugt. "Die breite Mehrheit der Bevölkerung lehnt die Atomenergie ab,
das wollen wir mit der Großdemonstration zeigen."
Demoverlauf unklar
Unterdessen ist weiter unklar, wo die Demonstration beginnt und endet. Nach
dem Willen der Veranstalter sollen Auftakt- und Abschlusskundgebung vor dem
Reichstag stattfinden - die Genehmigungsbehörden untersagen dies bisher
jedoch. Dagegen haben die Veranstalter am Montag Klage beim Berliner
Verwaltungsgericht eingereicht.
"Wir lassen uns nicht aus dem Regierungsviertel drängen", so Uwe Hiksch von
der Organisation "Naturfreunde Deutschlands". Der Platz der Republik müsse
für Demonstrationen zu zentralen politischen Anliegen zur Verfügung stehen.
Falls das Verwaltungsgericht die Klage abweist, wollen die Veranstalter in
nächsthöherer Instanz klagen.
Falls die Organisatoren auch dort mit ihrem Anliegen scheitern, endet die
Demonstration am Samstagabend vor dem Hauptbahnhof.
Unabhängig von der Entscheidung des Verwaltungsgerichts bleibt den
Veranstaltern eine große Unbekannte: die Witterung. "Es hängt auch vom
Wetter ab, wie viele kommen werden", so Hiksch.
14 Sep 2010
## AUTOREN
Felix Dachsel
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