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# taz.de -- Kommentar Mieten und Klima: Klimaschutz braucht Mieterschutz
> Die Auseinandersetzung hat auch etwas Gutes: Wegducken gilt nicht mehr,
> vor allem die Grünen müssen jetzt Klartext reden
Bild: Das Luxushaus aus Müll ist optisch gewöhnungsbedürftig.
Schaut man auf die Kreuzberger Klimafront, möchte man fragen, warum der
Streit über das geplante Klimaschutzgesetz mit solchen Bandagen
ausgefochten wird. Schließlich kann eine energetische Sanierung schon heute
die Mieter vertreiben. Nicht nur ein Klimaschutzgesetz brauchen die Mieter
deshalb, sondern auch neue Instrumentarien zum Schutz vor Klimaspekulation.
So bedrohlich Mietforderungen von 82 Prozent in der Carl-Herz-Straße für
die Betroffenen sein mögen - in seiner Beispielhaftigkeit bietet der Fall
auch eine Chance. Nun ist das Thema nämlich auf dem Tisch. Wegducken gilt
nicht mehr - erst recht nicht für die Grünen. Einer der ihren muss nun als
Bezirksbürgermeister zeigen, dass er nicht nur öko kann, sondern auch
sozial.
Zugegeben, die Spielräume sind gering. Mietenpolitik wird nicht im Rathaus
an der Yorckstraße gemacht, sondern im Bundeskanzleramt. Als David im Kampf
gegen Goliath aber kann Kreuzberg zeigen, dass es nicht nur grün geworden,
sondern auch kreativ geblieben ist. Zeit also für neue Experimente. Die
Umstrukturierungssatzung ist eines davon. Ein anderes ist der
Denkmalschutz. Der schützt im Zweifel nicht nur Fassaden, sondern auch die
Mieter.
Der Wahlkampf 2011 wird auch ein Mietenwahlkampf werden. Mit Wohlfühlthemen
wie "Green New Deal" ist es deshalb nicht getan. Berlin ist schließlich
nicht Freiburg oder Tübingen. Nicht die Häuslebauer entscheiden in der
Hauptstadt die Wahlen, sondern die Mieter.
Kein leichter Job für den nächsten Regierungschef - oder die nächste
Chefin.
6 Oct 2010
## AUTOREN
Uwe Rada
## TAGS
Öko
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