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# taz.de -- Castor-Proteste in Frankreich: Tour de France der Atomkraftgegner
> Auch in Frankreich protestieren Aktivisten gegen den geplanten
> Castortransport. Greenpeace will dabei Messungen der Strahlenbelastung
> durchführen.
Bild: Französische Polizei vor einem Castor-Zug: Auch in Frankreich sind Prote…
PARIS taz | Das Netzwerk der französischen Atomgegner, "Sortir du
Nucléaire" ("Aus der Kernenergie aussteigen"), organisiert zusammen mit der
Umweltschutzorganisation Greenpeace am 5. und 6. November Protestaktionen
entlang der gesamten Bahnstrecke, die der Castortransport von La Hague quer
durch Frankreich in Richtung Gorleben zurücklegen wird. Dabei geht es laut
Netzwerksprecherin Laura Hameaux zunächst darum, die Bevölkerung zu
informieren.
Noch ist in Frankreich den meisten nicht bekannt, dass regelmäßig
hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufbereitungsanlage La Hague in der
Normandie in die Nachbarländer an den "Absender" zurücktransportiert
werden: "Wir wollen durch unsere Präsenz an den Bahnhöfen die Reisenden und
auch das Bahnpersonal auf die Gefahren dieser Castortransporte aufmerksam
machen. Und dabei auch zeigen, dass es in Frankreich Leute gibt, die wegen
der ungelösten Entsorgungsprobleme gegen die Atomenergie sind", sagte Laura
Hameaux der taz.
An zahlreichen Stellen will Greenpeace darum auch bei der Durchfahrt
Strahlenmessungen vornehmen, um zu belegen, dass die elf Glasbehälter mit
den in La Hague wiederaufbereiteten Brennstäben eine Belastung für die
Umwelt bedeuten. Vom Start dieser "Tour de France" in Valogne über Caen,
Rouen, Amiens, Lille, Nancy bis ins Elsass und an die deutsche Grenze
werden die Castorgegner an rund zwanzig Bahnhöfen demonstrieren.
Diese lokalen Protestaktionen sollen friedlich und ausschließlich mit
legalen Mitteln ablaufen, sie werden im Voraus in Internet angekündigt.
Aktivistin Hameaux: "Unser Ziel ist nicht, diesen Konvoi zu behindern,
sondern die Öffentlichkeit über die trügerischen Pseudolösungen der
Kernindustrie bei der Entsorgung des Atommülls, sei es in La Hague,
Gorleben oder, wie geplant, im lothringischen Bure aufzuklären."
Gorleben sei ebenso wenig für die Lagerung dieser radioaktiven Rückstände
geeignet wie die Anlage von La Hague in der Normandie. Das angebliche
Recycling der Brennstäbe verschlimmere das Abfallproblem nur noch, denn bei
der Wiederaufbereitung von 1 Tonne Brennmaterial fallen 63 Kubikmeter
zusätzliche radioaktive Rückstände an. Laura Hameaux glaubt, dass sich auch
in Frankreich dank einiger TV-Reportagen langsam die Erkenntnis durchsetze,
dass es bei der Entsorgung keine akzeptable Lösung gebe und dass die
Atomtechnologie eine "Sackgasse" sei.
3 Nov 2010
## AUTOREN
Rudolf Balmer
## TAGS
Schwerpunkt Atomkraft
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