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# taz.de -- Nach Wikileaks-Enthüllungen: Aufklärung in "Maulwurf-Affäre" gef…
> Die FDP nimmt Helmut Metzner, der der Kontakt für die US-Botschaft war,
> aus der Schusslinie. Die Linkspartei will Informationen von Westerwelle.
Bild: In Erklärungsnot: Guido Westerwelle und Christian Lindner.
BERLIN taz | Der Druck auf die FDP-Führung nimmt zu. Sie soll erklären, wer
wann etwas wusste von den umstrittenen Gesprächen des bisherigen
Büroleiters des Parteivorsitzenden mit der US-Botschaft. Nach
innerparteilichen Aufforderungen, den urlaubenden Helmut Metzner zu
entlassen, fordert nun die Linkspartei weitere Erklärungen von Guido
Westerwelle. Dieser soll das ganze Ausmaß der weitergegebenen Informationen
öffentlich machen.
FDP-Generalsekretär Christian Lindner sagte am Montag in Berlin, Helmut
Metzner sei derzeit im Urlaub. Wann er wieder in der Parteizentrale
arbeiten werde, sei noch nicht klar. Nachdem die Internetplattform
Wikileaks vor einer Woche rund 250.000 teils vertrauliche Dokumente des
US-Außenministeriums ins Internet gestellt hatte, war bekannt geworden,
dass ein FDP-Mitarbeiter der US-Botschaft in Berlin vor einem Jahr
Informationen aus den Koalitionsverhandlungen geliefert hatte. Als Zuträger
gab sich nach fünf Tagen Westerwelles Büroleiter zu erkennen. Die FDP zog
Metzner daraufhin von dieser Aufgabe ab, ohne ihn zu entlassen.
Bundesvorstandsmitglied Wolfgang Kubicki verlangte am Wochenende ein
härteres Durchgreifen von Westerwelle. "Der FDP-Mitarbeiter, der sich
angedient hat, muss fristlos entlassen werden", sagte Wolfgang Kubicki, der
zugleich schleswig-holsteinischer Fraktionschef ist.
Generalsekretär Lindner wies Forderungen des Vizevorsitzenden der
Linksfraktion, Dietmar Bartsch, zurück, "in der Maulwurf-Affäre" müsse
Westerwelle "alle Karten auf den Tisch legen". Bartsch forderte die
Beantwortung von Fragen wie: "Wie lange wurde worüber an wen berichtet? Was
ist davon zur CIA gelangt? Welche anderen Länder wurden über ihre
Botschaften mit Informationen und Einschätzungen versorgt?"
Lindner konterte am Montag, Metzner habe bei seinen Gesprächen lediglich
"verdichtetes Zeitungsleserwissen" weitergegeben. Bedauerlich sei aber,
dass er sich nicht früher offenbart und dadurch eine größere Dramatik in
die Sache gebracht habe.
6 Dec 2010
## AUTOREN
Matthias Lohre
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