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# taz.de -- CDU-Frauen über Quotendebatte: "Es ist Zeit, Regeln herbeizuführe…
> Die CDU-Ministerinnen von der Leyen und Schröder diskutieren über die
> Frauenquote. Was sagen andere CDU-Frauen dazu? Die taz hat nachgefragt.
Bild: Rita Süßmuth, Exbundestagspräsidentin und Grande Dame der CDU, ist sta…
BERLIN taz | Rita Süssmuth, ehemalige Familienministerin und
Bundestagspräsidentin spricht sich für eine schnelle gesetzliche Quote für
Frauen in Führungsgremien aus. "Ich schließe mich dem Vorschlag von Frau
von der Leyen an. Wenn wir nicht endlich durchgreifen, werden wir in
weiteren fünf bis zehn Jahren wieder beklagen, dass zu wenig passiert ist",
sagte die CDU-Politikerin der taz.
Süssmuth glaubt nicht, dass eine gesetzliche Regelung auf unüberwindbare
Rechtsbarrieren stoßen würde. "Bei der Frage nach Frauenförderung wird seit
Jahren sehr schnell die Verfassungskeule geschwungen, um das Thema zu
beenden. Jetzt ist es an der Zeit, Regeln herbeizuführen. Wie lange man
diese dann braucht, ist eine andere Frage", sagte sie.
Bisher gehe es bei der Quote nur im Schneckentempo voran, dabei fehle es
nicht an qualifizierten Frauen. Bei der Höhe der Quote müsse man stets auf
die Machbarkeit achten. "Wären wir gesellschaftlich so weit, kann man auch
50 Prozent fordern. 30 Prozent sind aber ein ganz klarer Einstieg, das muss
man der Wirtschaft so sagen."
Die Vizechefin der Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach, sieht die beiden
Ministerinnen auf einer Linie. "Schröder gibt die kurzfristige Perspektive
vor. Und von der Leyen zeigt, wo es mittelfristig hingehen muss", sagte
Fischbach der taz. Sie sei von einem breiten Konsens in ihrer Fraktion für
die Einführung einer Quote überzeugt. "Da haben wir im letzten Jahr viel
debattiert und sind einen ganzen Schritt weiter als der Koalitionspartner."
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Rita Pawelski ist Vorsitzende der "Gruppe der
Frauen", die vergangenen Sommer das Thesenpapier zur stufenweisen
Einführung einer Frauenquote vorgestellt hatte. Auch sie sieht den Dissens
vor allem zwischen Union und FDP. "Das Problem wird sein, die FDP zu
überzeugen, dass die Frauenquote auch wirtschaftlich sinnvoll ist", sagte
Pawelski der taz.
Für eine gesetzliche 30-Prozent-Quote ab dem Jahr 2018 spricht sich
CDU-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Winkelmeier-Becker aus. Die Richterin
aus Nordrhein-Westfalen sitzt im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend und ist sicher: "Wir brauchen endlich eine verbindliche
Perspektive, damit die Aufsichtsräte endlich in die Gänge kommen und
geeignete Frauen finden. Und ich hege keinerlei Zweifel, dass es die gibt."
2 Feb 2011
## AUTOREN
Manuela Heim
Paul Wrusch
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