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# taz.de -- Präsident kündigt "Regierungskomitee" an: Schlichtung im Jemen
> Der jemenitische Präsident kündigt die Gründung eines Dialog-Komitees für
> Gespräche der Regierung mit der Protestbewegung an. Dennoch soll nach dem
> Freitagsgebet demonstriert werden.
Bild: Trotz "Schlichtungs"-Ankündigung: Auch am Freitag wieder Demonstrationen…
SANAA dapd | Der jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh hat am
Donnerstag die Bildung eines Regierungskomitees zur Aufnahme eines Dialogs
mit Vertretern der Protestbewegung im Land beschlossen. Wie die amtliche
Nachrichtenagentur SABA berichtete, wies Saleh das fünfköpfige Gremium an,
"in konstruktiven und offenen Verhandlungen" mit den überwiegend jungen
Demonstranten über "ihre Probleme und ihre Visionen" zu sprechen. Von
Seiten der Opposition gab es zunächst keine unmittelbare Reaktion auf das
Angebot zum Dialog.
Nach dem Vorbild Ägyptens demonstrieren seit mehreren Wochen auch im Jemen
Tausende Menschen nahezu täglich gegen das Regime von Saleh, der seit mehr
als drei Jahrzehnten an der Macht ist. Forderungen nach einem sofortigen
Rücktritt lehnt Saleh ab. In einem ersten Zugeständnis an die Demonstranten
hat er aber angekündigt, bei den nächsten Wahlen im Jahr 2013 nicht mehr
antreten zu wollen.
Auch an diesem Freitag werden wieder Demonstrationen im Jemen erwartet.
Zehntausende haben sich auf dem zentralen Platz der jemenitischen
Hauptstadt Sanaa zum traditionellen Freitagsgebet versammelt. Beobachter
erwarteten, dass es danach wieder zu Demonstrationen gegen die Regierung
kommt. Augenzeugen berichteten von zahlreichen Menschen, die auf den Platz
vor der Universität von Sanaa strömten und einer massiven Präsenz der
Sicherheitskräfte. Seit rund zwei Wochen fordern Demonstranten im Jemen
immer wieder den Rücktritt des seit 32 Jahren regierenden Präsidenten Ali
Abdullah Saleh.
Seit Beginn der Proteste wurden im Jemen mindestens 13 Menschen getötet
worden, die meisten von ihnen bei Zusammenstößen zwischen Regimekritikern
und Regierungsanhängern. Am Mittwoch wies Saleh die Sicherheitskräfte an,
die Demonstranten besser zu schützen und Zusammenstöße zwischen Anhängern
und Gegnern der Regierung zu verhindern.
25 Feb 2011
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