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# taz.de -- Zweite nationale Bolognakonferenz: Master wird Chefsache
> Bildungsministerin Schavan (CDU) kündigt zusätzliche Masterstudienplätze
> an. Studierende fordern indes ein gemeinsames Bundeszulassungsgesetz.
Bild: Dachte bislang, es gäbe genug Masterplätze: Bildungsministerin Schavan.
BERLIN taz | Bundesbildungministerin Annette Schavan (CDU) kündigte am
Freitag an, dass ihr Ministerium künftig auch zusätzliche Studienplätze für
diejenigen schaffen wolle, die nach dem grundständigen Bachelor einen
Master drauflegen wollen. Die Plätze sollen aus dem Hochschulpakt
finanziert werden, den Bund und Länder einst geschlossen hatten, um
zusätzliche Betreuer und Stühle für die Absolventen der doppelten
Abiturjahrgänge zu finanzieren. "Die Situation im Masterbereich ist derzeit
gut, wir müssen dafür sorgen, dass es auch in drei Jahren so bleibt", sagte
Schavan auf der nationalen Bolognakonferenz in Berlin.
Mit der ersten Konferenz 2010 hatte die Politik auf Proteste der
Studierenden gegen überfrachtete Bachelorstudiengänge reagiert. In diesem
Jahr kreisten Vertreter von Hochschulen, Ländern, aus der Wirtschaft und
Studierende um den Schwerpunkt Mobilität. Drei Viertel der Studierenden
plant Umfragen zufolge nach dem Bachelor in einen Master zu wechseln.
Während Schavan die Zahl der Plätze derzeit für ausreichend hält und auf
eine Analyse der Kultusminister verweist, wonach nur ein Viertel der
Studiengänge nicht frei zugänglich seien, klagen Studierende darüber, dass
an jeder Hochschule andere Voraussetzungen für einen Master gelten. "Wir
haben den Eindruck, dass sich die Hochschulen gegen Bewerber von anderen
Hochschulen abschotten", meint Jan Krüger von Juso-Hochschulgruppen.
Er appellierte an Bund und Länder, sich auf ein gemeinsames
Bundeszulassungsgesetz zu verständigen und Barrieren wie Mindestnoten zu
entfernen. Doch diesen Eingriff in die Länderhoheit lehnte Schavan ab.
Um Studierenden die Scheu zu nehmen, nach dem Bachelor zunächst
auszusteigen, forderten Wirtschaftsvertreter, dass die Hochschulen mehr
berufsbegleitende Masterabschlüsse anbieten sollen, die es ihren
Mitarbeitern ermöglichen, nach einigen Jahren im Beruf wieder in
akademische Welten einzutauchen. Schavan kündigte an, der Bund würde in den
nächsten Jahren 250 Millionen Euro ausgeben, um Hochschulen mit solchen
Konzepten zu prämieren.
6 May 2011
## AUTOREN
Anna Lehmann
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