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# taz.de -- Kommentar Dänische Grenzkontrollen: Schlagbaum vorm Kopf
> Seit Jahren schon lassen sich die konservativen Parteien von den
> Rechtspopulisten vor sich hertreiben. Erst waren es nur Konservative,
> jetzt knicken auch die Sozis und Linken ein.
Rechtspopulisten bestimmen in wachsendem Masse die EU-Politik. An Finnland
scheint der Kelch, mit den Wahren Finnen in der Regierung eine
Dauerblockade in allen wichtigen EU-Fragen zu riskieren, gerade noch einmal
vorübergegangen zu sein.
In Dänemark dagegen feiert die rechte Dänische Volkspartei mit der Rückkehr
zu permanenten Grenzkontrollen einen Coup. Die EU-Gegner hoffen, dass
dieser Schritt den Anfang vom Ende der grenzenlosen Reisefreiheit in der
Union bedeutet.
Die Regierung in Kopenhagen hat - mal wieder - aus innenpolitischen Gründen
vor der Dänischen Volkspartei kapituliert.
Nun versucht sie, ihren Beschluss zu entschärfen, indem sie betont, es
werde keine Rückkehr zu Pass- und Personenkontrollen geben - sondern nur
Zollkontrollen, um "illegale Einwanderung" und "organisierte Kriminalität"
zu stoppen. Doch wie man das machen will, ohne die Schengen-Regeln außer
Kraft zu setzen, steht in den Sternen.
Schon der Versuch Dänemarks, seine Grenzen lückenlos zu kontrollieren, ist
angesichts einer 5.000 Kilometer langen Küstenlinie zum Scheitern
verurteilt.
Und gegen organisierte Kriminalität hilft nicht nationale Abschirmung,
sondern eine bessere, EU-weite Zusammenarbeit der Polizei. Doch genau davon
wollen die Rechtspopulisten ja nichts wissen.
Seit Jahren lassen sich die dänischen Parteien von den Rechtspopulisten vor
sich hertreiben, das Ausländerrecht wurde mehrfach verschärft. Jetzt hat
die Dänische Volkspartei die EU als neues Angriffsziel ausgemacht - und
nicht nur Konservative und Liberale, sondern auch Sozialdemokraten und
sogar die Linkspartei knicken vor ihr ein. Dänemark galt einmal als
weltoffen-liberales Land. Das ist Vergangenheit.
12 May 2011
## AUTOREN
Reinhard Wolff
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