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# taz.de -- Proteste in Griechenland: Sie werfen Steine, Eier und Joghurt
> Rund 200 "empörte Bürger" haben in Griechenland Regierungssprecher
> Petalotis attackiert. Verletzt wurde niemand. In der Kritik stehen die
> Sparauflagen von EU, IWF und EZB.
Bild: Proteste gegen die Sparauflagen. Anderswo flog auch Dreck.
ATHEN dpa | Mit Spannung wird die Veröffentlichung des Prüfberichts zu den
Sparbemühungen Griechenlands erwartet – in Athen gehen die wütenden
Proteste gegen Politiker des Schuldenstaats derweil weiter.
Rund 200 sogenannte "Empörte Bürger" warfen Steine sowie Eier und Joghurt
in die Richtung des griechischen Regierungssprechers Giorgos Petalotis. Der
Zwischenfall ereignete sich am späten Donnerstagabend in der Athener
Vorstadt Argyroupolis. Petalotis hielt dort eine Rede zur Finanzlage
Griechenlands. Verletzt wurde niemand, wie das Staatsfernsehen (NET) am
Freitag berichtete.
Der Bericht von EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer
Zentralbank soll an diesem Freitag vorgestellt werden. Für den
Schuldenstaat hängt von dem Ergebnis die Auszahlung der nächsten Kreditrate
von 12 Milliarden Euro aus dem laufenden Rettungsprogramm ab. Athen
benötigt das Geld dringend, sonst droht eine Staatspleite.
Der Angriff auf den Regierungssprecher war der dritte Zwischenfall dieser
Art seit Mittwoch. Aufgebrachte Bürger auf der Insel Korfu hatten in der
Nacht zum Donnerstag mehrere Abgeordnete des Parlamentes mit Steinen
beworfen. Tags zuvor hatten in Athen Demonstranten Abgeordnete bespuckt und
beschimpft, als sie das Parlamentsgebäude verließen.
Am Donnerstagabend demonstrierten abermals tausende Menschen friedlich in
der griechischen Hauptstadt Athen vor dem Parlamentsgebäude, um gegen
Korruption und Sparmaßnahmen zu protestieren. Die Wut der Straße richtet
sich gegen die Politiker und die Sparauflagen von IWF, EU und EZB.
Bei einem Krisentreffen beraten Griechenlands Ministerpräsident Giorgos
Papandreou und der Chef der Eurogruppe, Luxemburgs Premier Jean-Claude
Juncker, am Nachmittag (15.00) in Luxemburg über Details. Nach
Informationen griechischer Medien wird Papandreou dort Juncker versichern,
dass Athen entschlossen ist, alle nötigen Sparmaßnahmen in die Tat
umzusetzen.
Eckpunkte des Programms sollen in den kommenden Tagen offiziell
bekanntgegeben werden. Athen will bis Ende 2015 rund 78 Milliarden Euro
sparen. 50 Milliarden davon sollen vom Verkauf staatlicher Unternehmen und
Privatisierungen in die Staatskassen fließen.
3 Jun 2011
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