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# taz.de -- Nach Razzia bei kino.to: Millionen-Konten beschlagnahmt
> Anfang Juni sperrten Fahnder die Film-Plattform kino.to, durchsuchten
> Wohnungen, Büros und Rechenzentren. Nun wurden sie auch auf Konten fündig
Bild: Das Kino-Erlebnis zu Hause: Die Website kino.to bot Filme kostenlos für …
DRESDEN/MÜNCHEN dpa | Gut eine Woche nach der Razzia gegen das gesperrte
illegale Internet-Filmportal kino.to haben die Fahnder erste Konten und
Luxusautos beschlagnahmt. Auf Konten in Spanien, die dem Hauptbeschuldigten
aus Leipzig zugeordnet werden, wurden rund 2,5 Millionen Euro
sichergestellt, wie der Sprecher der Dresdner Generalstaatsanwaltschaft,
Wolfgang Klein, der Nachrichtenagentur dpa sagte. Er bestätigte damit einen
Bericht des Nachrichtenmagazins Focus.
Der Mann und weitere 20 Verdächtige sollen als sogenannte Streaming-Hoster
illegale Kopien von Filmen, darunter auch aktuelle Blockbuster, für
Internetnutzer bereitgestellt haben. Ihnen werden die Bildung einer
kriminellen Vereinigung und gewerbsmäßige Verletzung des Urheberrechts
vorgeworfen.
Die Ermittler gingen davon aus, dass der Leipziger als Kopf der Bande das
Modell des Gratiskinos entwickelt und perfektioniert habe, sagte Klein. Der
Mann schweige bislang zu den Vorwürfen, andere Beschuldigte hätten
teilweise gestanden. Die Plattform kino.to sei ein "hochkriminelles und
profitorientiertes System", sagte Klein. Von der illegalen Filmbeschaffung
bis zur Bereitstellung der Links auf der Internetseite sei alles penibel
organisiert worden.
Die von der Polizei gesperrte Plattform kino.to bot Links zu
Streaming-Servern an, die zahllose Filme bereitstellten. Sie soll zuletzt
von Hunderttausenden Menschen täglich genutzt worden sein, die Betreiber
erzielten hohe Einnahmen aus Internetwerbung. Der Schaden für die
Filmindustrie wird laut Klein auf eine zweistellige Millionenhöhe
geschätzt.
Nach einer Strafanzeige der Gesellschaft zur Bekämpfung von
Urheberrechtsverletzungen (GVU) war im April ein Verfahren eingeleitet
worden. Wegen der außergewöhnlichen Komplexität und des Umfangs übernahm
die Generalstaatsanwaltschaft den Fall.
"Es gibt insgesamt 21 Beschuldigte, alles deutsche Staatsbürger", sagte
Oberstaatsanwalt Klein. Nach den Durchsuchungen im In- und Ausland zu
Monatsbeginn seien auch drei Luxusautos in Deutschland und auf Mallorca
sowie weitere 200.000 Euro auf dem deutschen Konto eines führenden
kino.to-Mitarbeiters sichergestellt worden.
Bei einem in Spanien verhafteten Mann werde die Auslieferung betrieben.
"Die Ermittlungen stehen aber noch relativ am Anfang", sagte Klein. "Wir
müssen Beschuldigte und Zeugen vernehmen, die Spur des Geldes verfolgen und
eine gigantische Menge von Computer- und Serverdaten sichten." Das
Verfahren werde daher noch Monate dauern.
20 Jun 2011
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