# taz.de -- Bundesweite Razzia: "Kino.to" abgeschaltet | |
> Deutschlandweit hat die Polizei Geschäftsräume der Betreiber der Webseite | |
> "kino.to" durchsucht. Wegen des Vorwurfs illegal Spielfilme zu | |
> verbreiten, wurden 13 Personen festgenommen. | |
Bild: Millionen User sahen am Mittwoch nur noch den Hinweis der Kripo. Inzwisch… | |
DRESDEN/LEIPZIG dpa | Bei einer bundesweiten Razzia sind am Mittwoch wegen | |
des Verdachts der illegalen Verbreitung von Spielfilmen rund 20 Wohnungen | |
und Geschäftsräume der Website kino.to durchsucht worden. Insgesamt wurden | |
13 Beschuldigte festgenommen, wie die Generalstaatsanwaltschaft Dresden | |
mitteilte. | |
Nach einem weiteren Verdächtigen wird noch gefahndet. "Wir suchen derzeit | |
bundesweit nach ihm", sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, | |
Wolfgang Klein, der Nachrichtenagentur dpa. Bei Bedarf werde die Fahndung | |
auf ganz Europa ausgedehnt. | |
Neben Leipzig waren auch Wohnungen, Geschäftsräume und Rechenzentren in | |
Zwickau, Berlin, Hamburg, Bremen, Frankfurt am Main, Nürnberg und München | |
sowie in Frankreich und Spanien durchsucht worden. Die Beamten der | |
Integrierten Ermittlungseinheit Sachsen (INES) ermittelten bereits seit | |
mehreren Monaten. Die Gesellschaft zur Verfolgung von | |
Urheberrechtsverletzungen (GVU) und eine Münchener Rechtsanwaltskanzlei | |
hatten Anzeige gegen das Unternehmen gestellt. | |
Über kino.to werden nach Angaben der Ermittler Raubkopien von Spielfilmen | |
und Serien illegal verbreitet. Das Portal listet dabei Links auf | |
Filmeanbieter auf. Es gebe aber eine organisatorische Verbindung zwischen | |
Portal und den Anbietern, betonte Klein. Die Internetadresse kino.to ist in | |
Tonga in der Südsee registriert. Allein dies zeige, dass der Betreiber | |
Unseriöses vorgehabt habe. Die Server stehen allerdings größtenteils in | |
Europa. | |
Die Website hat etwa vier Millionen Nutzer täglich. Sowohl der Schaden für | |
die Filmwirtschaft als auch die Gewinne der Hauptbeschuldigten liegen laut | |
Klein im siebenstelligen Euro-Bereich. Die Seite war am Mittwoch nicht mehr | |
zu erreichen. Stattdessen erschien vorübergehend auf dem Bildschirm ein | |
Hinweis zu den laufenden Ermittlungen der Kriminalpolizei. | |
Ob auch die Nutzer der Seite mit Ermittlungen rechnen müssen, war am | |
Mittwoch noch unklar. Dies werde zu einem späteren Zeitpunkt geprüft, sagte | |
der Sprecher. | |
8 Jun 2011 | |
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