Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Pläne zum Kauf von Staatsanleihen: Europäische Zentralbank in der…
> Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und sein sächsischer Kollege
> Stanislaw Tillich kritisieren die EZB darin, Staatsanleihen Italiens zu
> kaufen. Das entspreche nicht ihrem Auftrag.
Bild: Der Plan, italienische Staatsanleihen zu kaufen, stößt auf Kritik.
HAMBURG dapd | Führende Politiker der Regierungskoalition haben die
Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), Staatsanleihen Italiens in
großem Umfang aufzukaufen, heftig kritisiert. Die EZB könne nicht zu einer
Institution werden, die die Versäumnisse in nationalen Staatshaushalten wie
Italien auf Dauer ausgleichen könne, sagte Hessens Ministerpräsident Volker
Bouffier (CDU) dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Das entspreche nicht
ihrem Auftrag, und "das nimmt den Druck von den betroffenen Ländern, ihre
Haushalte selbst in Ordnung zu bringen".
Ähnlich äußerte sich sein sächsischer Kollege Stanislaw Tillich. Das
EZB-Programm müsse "eine Ausnahme bleiben", sagte der Ministerpräsident dem
Magazin. Ansonsten behielten all diejenigen recht, die schon bei der
Einführung des Euro befürchtet hätten, dass die EZB weniger stark auf die
Geldwertstabilität achten werde als die Deutsche Bundesbank, erklärte der
CDU-Politiker.
CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt forderte die EZB auf, zur
Stabilitätskultur der Bundesbank zurückzukehren. "Wenn es zutreffe, dass
Deutschland im EZB-Rat von den Schuldenländern überstimmt worden sei, "ist
das ein schwerwiegender Vorgang", sagte Dobrindt dem Spiegel. Die EZB müsse
"schleunigst ihre Unabhängigkeit zurückerhalten und allein nach
Stabilitätsprinzipien entscheiden".
Auch FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle sieht die Frankfurter Stützungskäufe
"mit sehr gemischten Gefühlen". Das dürfe "nicht ad infinitum so
weitergehen", sagte er dem Magazin laut Vorabbericht.
14 Aug 2011
## ARTIKEL ZUM THEMA
Euro-Krise: Wulff kritisiert EZB scharf
Der Bundespräsident hält Maßnahmen der Währungshüter für rechtlich
bedenklich. Und kritisiert Eurobonds indirekt als "falsch verstandene
Solidarität".
Kommentar Europakrise: Deutschland spielt den Oberlehrer
Es ist fatal, dass Schwarz-Gelb mit seiner nationalistischen Rhetorik die
Angst vor Europa schürt, statt den Wert der Staatengemeinschaft zu betonen.
Neues Sparpaket in Italien: Berlusconi besteuert seine Freunde
Angesichts des Drucks der Finanzmärkte verabschiedet Italiens Regierung ein
zweites Sparpaket. Reiche werden besteuert, Stellen abgebaut und Feiertage
gestrichen.
Schuldenkrise in Europa: Schöner sparen in Italien und Portugal
Rom verspricht eine Einsparung von 45 Milliarden Euro in zwei Jahren. Und
in Lissabon, wo die Gläubiger mit den Bemühungen zufrieden sind, werden die
Energiesteuern früher als geplant erhöht.
Börsenkrise: Crash schon wieder vorbei
Die Börsen scheinen sich zu erholen, die Anleger bleiben nervös. Die
Bundesregierung will die deutsche Schuldenbremse auch in anderen
Euroländern einführen.
Die Lage der Weltwirtschaft: Der Crash macht eine Pause
Die Börsen scheinen sich zu erholen. Der EZB-Aufkauf von spanischen und
italienischen Staatsanleihen hat die Zinsen gesenkt. Doch die Anleger
bleiben nervös. Und Frankreich rückt in den Fokus.
Deutscher Aktienmarkt: Achterbahnfahrt an der Börse
Der Absturz an den Börsen in aller Welt setzt sich fort: Die Sorgen um die
Staatsfinanzen in den USA und Europa treiben die Aktienkurse immer tiefer
in den Keller.
Europäische Zentralbank interveniert: Das Schlimmste verhindert
Die EZB kauft Staatsanleihen aus Italien und Spanien – und trägt ihren Teil
bei, dass der befürchtete Schwarze Montag ausbleibt. Trotzdem geben die
Kurse deutlich nach.
Kommentar Euro-Krise: Die Krise stärkt Europa
Kein Staat darf sich von Investoren abhängig machen, die irgendwelchen
Trends hinterher jagen. Den Ausgleich schafft eine Zentralbank.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.