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# taz.de -- Gleichstellungsprogramm der Regierung: Bunte Broschüre für Frauen
> Familienministerin Schröder will weiterhin mehr Frauen in
> Spitzenpositionen sehen. Auch wichtig: Die Gleichstellung von Mann und
> Frau. Die Praxis sieht aber anders aus.
Bild: Gleichberechtigung klingt bei Kristina Schröder positiver, als die Reali…
BERLIN taz | Familienministerin Kristina Schröder (CDU) hält an ihrem
Vorhaben "Flexi-Quote" fest. Dieses Modell soll den Anteil von Frauen an
der Führungsspitze börsennotierter Unternehmen erhöhen, es ist eine
"gesetzliche Pflicht zur Selbstverpflichtung", so Schröder. Die Unternehmen
sollen sich "freiwillig Zielvorgaben" geben, die bis 2013 erfüllt werden
müssen.
Die Quote ist ein Teil des Gleichstellungsprogramms im Familienministerium,
über das Kristina Schröder am Mittwoch bei ihrem ersten öffentlichen
Auftritt nach fast viermonatiger Babypause sprach. Das Programm kann man
sich jetzt anschauen - in einer neuen, farbenfrohen Broschüre, die Kristina
Schröder am Mittwoch verteilen ließ.
Da geht es unter anderem um den Equal Pay Day für die gleiche Bezahlung von
Frauen und Männern, um das "Aktionsprogramm Perspektive Wiedereinstieg" für
junge Eltern, die nach der Erziehungszeit zurück in den Job wollen, und um
die Idee, mehr Männer als Erzieher in die Kitas zu locken.
Das sieht alles schick aus. Mit tatsächlicher Gleichstellung hat es
allerdings wenig zu tun. Auch das kann man nachlesen, im ersten deutschen
Gleichstellungsbericht. Der liegt seit Anfang dieses Jahres vor. Aber der
kommt nicht so positiv daher wie Schröders neue Broschüre.
## Gleichstellung versteckt
Echte Gleichstellung zwischen Frauen und Männern sei noch lange nicht
erreicht, kritisiert eine eigens für die Bewertung des Berichts eingesetzte
Expertenkommission. Familienpolitik zum Beispiel bewertet die Kommission
eher als konservativ: Da gibt es das überholte Ehegattensplitting, Minijobs
und weitere Anreize, mit denen Mütter vom Arbeitsmarkt eher ferngehalten
werden, anstatt sie dafür fit zu machen. Wer den Gleichstellungsbericht
kurz nach seiner Veröffentlichung lesen wollte, musste etwas länger suchen.
Er fand sich zunächst nur beim Fraunhofer-Institut. Jetzt steht er auch auf
der Internetseite des Familienministeriums.
Als die Experten den Bericht im Januar übergaben, hat ihn Kristina Schröder
nicht selbst entgegengenommen. Stattdessen schickte sie damals ihren
Staatssekretär vor.
15 Sep 2011
## AUTOREN
Simone Schmollack
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