# taz.de -- Nach der Wahl: "Mehrheit mit grün-linkem Inhalt" | |
> Der Grüne Dirk Behrendt hat seinen Kreuzberger Wahlkreis klar gewonnen. | |
> Er freut sich über die Stärkung des linken Flügels in seiner Fraktion. | |
> Und setzt auf Kompromisse für Rot-Grün. | |
Bild: Für sie geht's zurück in die Bundespolitik, die Grünen-Fraktion hofft … | |
taz: Herr Behrendt, Sie haben als dezidiert linker Grüner in Ihrem | |
Kreuzberger Wahlkreis 49,8 Prozent der Erststimmen geholt. Was bedeutet das | |
für die Politik Ihrer Partei in den nächsten fünf Jahren? | |
Dirk Behrendt: Auch andere Kolleginnen und Kollegen haben sehr schöne | |
Ergebnisse erzielt. Gerade die beiden gewonnenen Wahlkreise in Nordneukölln | |
zeigen, dass man mit grün-linken Inhalten und Personen Mehrheiten erreichen | |
kann. | |
Muss der linke Flügel der Grünen nicht erstmal stärkere Präsenz in der | |
eigenen Fraktion erringen? | |
Ich bin guter Dinge, dass es in Zukunft gelingen wird, alle Kräfte der | |
Partei zu bündeln. Auch in der Fraktion. | |
Die Grünen wollen im Senat präsent sein. Rot-Grün hätte nur eine knappe | |
Mehrheit. Deshalb pocht die SPD auf Verlässlichkeit. Wie verlässlich wären | |
linke Grüne? | |
Die Grünen sind insgesamt eine sehr verlässliche Partei. Wir haben das in | |
sehr langjähriger Zusammenarbeit mit der SPD auf Bundesebene gezeigt. Wir | |
haben auch hier in Berlin mit großer Geschlossenheit Politik gemacht. | |
Klaus Wowereit (SPD) fordert ein Bekenntnis der Grünen zu | |
Infrastrukturprojekten, wie dem Ausbau der Stadtautobahn A 100. | |
Wir warten jetzt auf die Einladung der SPD zu Sondierungsgesprächen. Dort | |
werden wir alle für die Stadt relevanten Punkte diskutieren. Die A100 ist | |
einer dieser Punkte. | |
Nach der Wahl 2006 hatten Sie der taz gesagt: "Wir sind als | |
Direktkandidaten in Friedrichshain-Kreuzberg gewählt worden, um eine | |
bestimmte Politik zu machen. Wenn diese Politik nicht gemacht werden kann, | |
werden wir auch keinen Regierungschef wählen". Gilt das auch heute noch? | |
Wir werden uns darum bemühen, möglichst viele grüne Inhalte umzusetzen. Es | |
ist aber auch klar, dass wir nicht in der ganzen Stadt 49,8 Prozent | |
erreicht haben. Deshalb ist es notwendig, hier Kompromisse einzugehen. | |
Auch bei der A100? | |
Ich werde die Sondierungsgespräche jetzt nicht vorweg nehmen. Aber ich | |
glaube, wir haben im Wahlkampf hinreichend deutlich gemacht, dass die A100 | |
für uns ein ganz wichtiger Punkt ist. | |
Und was sind die anderen ganz wichtigen Punkte für den linken Flügel der | |
Grünen? | |
Bei Stadtentwicklung und steiegenden Mieten besteht Handlungsbedarf. Der | |
rot-rote Senate hat die Entwicklung einfach laufen lassen. Hier ist aus | |
sozialpolitischen Gründen eine andere Politik nötig. | |
19 Sep 2011 | |
## AUTOREN | |
Gereon Asmuth | |
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