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# taz.de -- Top-Terrorist Al-Awlaki im Jemen getötet: Der Hass-Prediger mit US…
> Im Jemen ist der in den USA geborene und der Terrororganisation Al-Kaida
> nahestehende Hass-Prediger Anwar al-Awlaki bei einem Luftangriff getötet
> worden.
Bild: Anwar al-Awlaki als Prediger im Jemen (Archivfoto von 2008).
SANAA dpa | Anwar al-Awlaki, einer der meistgesuchten Terroristen der Welt,
soll im Jemen getötet worden sein. Das meldeten arabische Medien am Freitag
unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Sanaa. Nach offiziell
nicht bestätigten Informationen des Nachrichtensenders Al-Arabija starb er
durch die Attacke einer US-Kampfdrohne. Ein hochrangiger US-Vertreter
bestätigte später den Tod des radikalen Islamisten. Genaue Angaben zum Tod
Awakis machte der US-Vertreter in Washington aber nicht.
Al-Awlaki gehört zu den führenden Predigern des Terrornetzwerkes Al-Kaida.
Er soll viele Terroristen zu Anschlägen angestachelt haben. Der Extremist
wurde 1971 als Sohn jemenitischer Eltern in den USA geboren.
Er besitzt die US-Staatsbürgerschaft. In seinen Hasspredigten hatte
Al-Awlaki mehrfach zur Tötung von Amerikanern aufgerufen. Die USA führen
ihn auf einer schwarzen Liste von Terroristen, die "tot oder lebendig"
gefasst werden sollen.
Al-Arabija meldete unter Berufung auf Stammeskreise, Al-Awlaki sei in einem
Gebiet an der Grenze zwischen den Provinzen Al-Dschauf und Marib im Norden
bei einem Luftangriff ums Leben gekommen. Dort seien zwei Fahrzeuge
bombardiert worden.
Die jemenitische Nachrichtenwebsite "Aden Al-Ghad" berichtete dagegen, er
sei in Al-Kaschaa in der südlichen Provinz Lahdsch getötet worden. Die
US-Armee hatte schon mehr als einmal erfolglos versucht, Al-Awlaki
aufzuspüren und zu töten. Lokale Medien hatten mehrfach falsch berichtet,
Al-Awlaki sei getötet worden.
Al-Awlaki hatte - wie man aus Verhören weiß - Islamisten im Jemen
rekrutiert, um Anschläge im Ausland zu verüben. Er soll auch im Kontakt mit
dem Amokläufer von Fort Hood gestanden haben, der Ende 2009 auf einem
Militärstützpunkt in Texas 13 Menschen getötet hatte.
Auch mit dem 23 Jahren alten Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab, der
Weihnachten 2009 über Detroit versucht hatte, einen Sprengsatz an Bord
eines Passagierflugzeugs zu zünden, soll er laut US-Behörden in Verbindung
gewesen sein.
Die Lage im Jemen ist derzeit wegen schon seit Februar andauernden massiven
Proteste gegen Langzeitpräsident Ali Abdullah Salih sehr angespannt. Salih
hatte sich den USA in den vergangenen Jahren stets als Bollwerk gegen den
Al-Kaida-Terror angedient.
Oppositionelle behaupten jedoch, er betreibe den Kampf gegen Terror nicht
ernsthaft, weil er die Al-Kaida-Gefahr auch in Zukunft als politische
Trumpfkarte einsetzen wolle.
30 Sep 2011
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Amoklauf
Schwerpunkt 9/11
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