# taz.de -- CDU-Chef Henkel über das rot-grüne Scheitern: "Große Koalition v… | |
> CDU-Fraktions- und Landeschef Frank Henkel erfuhr im Thüringen-Urlaub vom | |
> Aus für Rot-Grün. Jetzt wartet er auf einen Anruf von der SPD. | |
Bild: Genießt von Thüringen aus das Panorama: CDU-Chef Frank Henkel. | |
taz: Herr Henkel, kommt jetzt die rot-schwarze Koalition? | |
Frank Henkel: Die Frage müssen Sie Klaus Wowereit stellen. Der Ball liegt | |
in seinem Spielfeld, und wir warten jetzt einmal ab. Für uns hat sich | |
nichts geändert: Wir sind uns unserer Verantwortung für Berlin bewusst. | |
Wie ergebnisoffen würden Sie denn in Koalitionsverhandlungen mit der SPD | |
gehen? | |
Ich habe nach den Sondierungsgesprächen betont, dass sich die Gespräche | |
sehr sachlich gestaltet und die Basis für eine weitere Zusammenarbeit | |
aufgezeigt haben. Ich habe danach auch gesagt, dass ich keine | |
unüberbrückbaren Gegensätze sehe. Auch daran hat sich nichts geändert. | |
Welche Knackpunkte gibt es denn zwischen SPD und CDU? | |
Die Politik muss so gestaltet werden, dass sie die Stadt nach vorn bringt. | |
Es geht um die Verantwortung für die Stadt: Wir müssen Wirtschaftskraft in | |
die Stadt bekommen, wir benötigen bezahlbare Mieten, sichere Kieze, ein | |
vernünftiges Bildungssystem. | |
Das ist ja nun sehr allgemein - bezahlbare Mieten etwa würde wohl jede | |
Partei begrüßen. | |
Zum jetzigen Zeitpunkt ist es das, was zu sagen möglich ist. | |
Die Gespräche zwischen Grünen und SPD sind offenbar auch am Atmosphärischen | |
gescheitert. Wie kommt denn Frank Henkel persönlich mit Klaus Wowereit | |
klar? | |
Ich verweise wiederum auf meine Aussagen nach den Sondierungsgesprächen: | |
Diese sind in sehr konstruktiver Atmosphäre verlaufen. Davon gibt es nichts | |
zurückzunehmen. | |
Und wie wollen Sie die eher links geprägte Stadt davon überzeugen, dass | |
eine Regierungsbeteiligung der CDU das Beste für Berlin ist? | |
Eine Regierungspartei muss grundsätzlich in der Lage sein, die Probleme der | |
Stadt zu lösen. Mein Eindruck ist nun schon, dass sich immer mehr Berliner | |
eine große Koalition vorstellen können. Laut Umfragen war es zuletzt knapp | |
die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger - das sind ja nicht Zahlen, die von | |
mir kommen, sondern Umfragewerte. | |
Mal konkret: Wann kommt die Verlängerung der A 100? | |
Wenn es nach uns geht, so schnell wie möglich. | |
Wann wird die Kennzeichnung von Polizisten zurückgenommen? | |
Das werde ich bestimmt nicht mit der taz besprechen. Ich kann im Moment nur | |
wiederholen: Es gibt keine unüberbrückbaren Differenzen zwischen SPD und | |
CDU. | |
Heißt der nächste Innensenator Frank Henkel? | |
Also mein persönlicher Werdegang und Pöstchenverteilung ist nun wirklich | |
das Letzte, worüber ich mir jetzt Gedanken mache. | |
So entspannt, wie Sie klingen, sorgen Sie sich auch nicht um Ihren | |
derzeitigen Urlaub, oder? | |
Im Moment laufen meine Planungen so, wie ich sie mir vorgenommen habe. | |
Notfalls könnte ich diese Planungen aber auch umplanen. | |
5 Oct 2011 | |
## AUTOREN | |
Kristina Pezzei | |
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