# taz.de -- Polizeipräsident: SPD boxt Udo Hansen durch | |
> SPD kürt Udo Hansen zum Berlins neuem Polizeipräsident. Breite Kritik an | |
> Ernennung. CDU sieht Hansen "auf Bewährung". | |
Die SPD hat im rot-roten Senat Udo Hansen als neuen Polizeipräsidenten | |
durchgesetzt - parallel zu den Koalitionsverhandlungen mit der CDU und | |
gegen den Widerstand ihres Noch-Juniorpartners Linkspartei. "Der Senat hat | |
heute den Vorschlag des Innensenators bestätigt", sagte Senatssprecher | |
Richard Meng nach der Senatssitzung am Dienstag. Dass er den Namen Udo | |
Hansen nicht in den Mund nahm, erklärte er damit, dass erst die Bewerber | |
informiert werden sollen. Rechtskräftig ist die Ernennung, wenn Hansen die | |
zugehörige Urkunde in der Hand hat. Das soll Anfang November geschehen. | |
Sowohl der alte wie der designierte neue Koalitionspartner kritisierten die | |
Entscheidung. "Die SPD zockt ihre Personalie durch", kommentierte die | |
Linkspartei. Für sie ist die Person Hansen "mit dem Leitbild einer modernen | |
und bürgernahen Großstadtpolizei nicht vereinbar". | |
## CDU: Falsche Entscheidung | |
Für CDU-Chef Frank Henkel bleibt die bisherige Kritik an der Personalie | |
bestehen. "Das ist eine Entscheidung, die nicht in unserem Sinne ist, die | |
wir für falsch halten", sagte Henkel, der als künftiger Innensenator gilt | |
und damit Chef von Hansen wäre. Einfach hinnehmen will er das Vorgehen der | |
SPD nicht: "Das wird natürlich in die Verhandlungen einfließen." Der | |
Bereich Inneres steht schon am Freitag auf der Tagesordnung. Henkels Fazit: | |
"Hansen ist ein Polizeipräsident auf Bewährung." | |
Mit Kritik reagierte auch Grünen-Fraktionschef Volker Ratzmann, der "eine | |
Geste der Alleinherrschaft" sah. "Wowereit stellt mit seiner | |
Friss-oder-stirb-Taktik nicht nur die CDU vor vollendete Tatsachen, er | |
schließt auch das Parlament bei der Entscheidung dieser wichtigen | |
Personalie aus", so Ratzmann. Diesen Politikstil habe Berlin nicht | |
verdient. | |
18 Oct 2011 | |
## AUTOREN | |
Stefan Alberti | |
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