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# taz.de -- "Occupy" am Samstag: Mit Zelt für eine bessere Welt
> Die Bankenproteste gehen weiter. Attac und "Occupy" rufen für Samstag
> deutschlandweit zu Demonstrationen auf. Auch rechte Populisten wollen
> protestieren.
Bild: Es wird weiter gezeltet: Occupy-Aktivisten vor der EZB in Frankfurt.
BERLIN/FRANKFURT taz | Einen Tag vor dem EU-Gipfel in Brüssel gehen die
Bankenproteste an diesem Samstag weiter. Die "Occupy"-Bewegung und das
globalisierungskritische Netzwerk Attac rufen in 19 deutschen Städten zu
Demonstrationen auf, unter anderem in Berlin, Frankfurt und Hamburg.
In Berlin ruft die Initiative "Echte Demokratie jetzt!" zu einem
Protestspaziergang auf. Um 13 Uhr startet die Demonstration am
Alexanderplatz. Am Nachmittag wollen sich die Aktivisten vor dem
Reichstagsgebäude versammeln. In Frankfurt am Main, dem Zentrum der
deutschen "Occupy"-Bewegung, wollen Aktivisten, wie schon am vergangenen
Wochenende, vom Rathenauplatz in Richtung Europäische Zentralbank (EZB)
ziehen.
Zudem konnten die Veranstalter eine Zwischenkundgebung vor der Deutschen
Bank durchsetzen. Neben verschiedenen kleinen Gruppierungen haben der
Deutsche Gewerkschaftsbund, die Antifa sowie das globalisierungskritische
Netzwerk Attac zu der Frankfurter Demonstration aufgerufen. Das Ordnungsamt
erwartet etwa 2.000 Teilnehmer.
Vor den Protesten und dem EU-Gipfel am Sonntag formulierte Attac konkrete
Forderungen an die Politik. "Keine Bank darf mehr so groß sein, dass sie
nicht pleitegehen darf", sagte Attac-Sprecherin Jutta Sundermann. Die
Globalisierungskritiker fordern zudem ein Verbot von undurchschaubaren und
hoch spekulativen Finanzprodukten, die Trennung von Investmentbanking und
normalem Bankgeschäft sowie die Einführung einer Finanztransaktionssteuer.
Die weltweiten Proteste am 15. Oktober seien der Startschuss einer neuen
Bewegung für eine demokratische Kontrolle der Finanzmärkte gewesen.
## Protestcamp vor der EZB verlängert
Am vergangenen Samstag demonstrierten in Frankfurt rund 5.000 Menschen.
Deutschlandweit gingen laut Attac 40.000 Demonstranten auf die Straße. Im
Anschluss an die Proteste in Frankfurt richtete die Bewegung "Occupy" vor
der EZB ein Protestcamp ein. Das Ordnungsamt hatte das Camp zunächst nur
bis zum 19. Oktober genehmigt, verlängerte die Genehmigung jedoch auf
Antrag der Veranstalter um weitere zehn Tage.
"Die Aktivisten verhalten sich sehr vorbildlich und ruhig", sagte ein
Sprecher des Frankfurter Ordnungsamts. Falls die Aktivisten weiter
friedlich blieben, könne die Genehmigung mehrmals verlängert werden, "im
Prinzip bis ins neue Jahr", so der Sprecher des Ordnungsamts.
Im Frankfurter Protestcamp zelten nach Angaben von "Occupy " knapp 150
Aktivisten in 80 Zelten. Die Aktivisten werden von Frankfurter Bürgern mit
Essensspenden unterstützt. Viele Menschen kämen ins Zeltlager, um sich für
den Protest zu bedanken, so eine Occupy-Sprecherin.
## Auch Rechte wollen dabei sein
Auch Anhänger rechtspopulistischer Gruppierungen wollen am Samstag gegen
die Euro- und Bankenrettung auf die Straße gehen. Die eurokritische "Partei
der Vernunft" ruft unter dem Motto "Gegen den Euro-Rettungswahnsinn" in
Frankfurt zum Protest auf. Auch die Freien Wähler, die im Frankfurter
Stadtparlament vertreten sind, wollen sich an den Protesten beteiligen.
Beide Parteien hatten bereits im September zusammen gegen die
Eurorettungsschirme protestiert. Auf ihrer Internetseite bezeichneten die
Freien Wähler die Proteste der "Occupy"-Aktivisten als "das übliche linke
Spektakel" und üben scharfe Kritik an der medialen Aufmerksamkeit, die den
Aktivisten zuteil wird.
"Occupy" und Attac distanzierten sich von der Vorwürfen. Attac-Sprecher
Alexis Passadakis bezeichnete die Kritik der Euroskeptiker auf einer
Pressekonferenz am Donnerstag als "chauvinistisch" und unzutreffend.
22 Oct 2011
## AUTOREN
Felix Dachsel
Jannis Hagmann
## TAGS
Schwerpunkt Occupy-Bewegung
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