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# taz.de -- Syrien und Arabische Liga: Assad bleibt stur
> Das syrische Regime will sich dem Reformdruck der Arabischen Liga nicht
> beugen. So wurden am Wochenende weitere Zivilisten erschossen. Assad
> warnte zudem vor einem Eingreifen des Westens.
Bild: Assad symbolisch gerichtet: Regimegegner am Freitag im syrischen Marrat T…
DAMASKUS/KAIRO dpa/rtr | Das syrische Regime reagiert nicht auf
internationalen, auch arabischen Druck. "Wir sehen nicht, dass die syrische
Seite irgendwelche Fortschritte macht; die Arabische Liga hatte ein Ende
des Blutvergießens gefordert, die Freilassung der Gefangenen und den Beginn
echter Reformen, all dies ist nicht geschehen", sagte der Generalsekretär
der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, der Sonntagsausgabe der ägyptischen
Tageszeitung Al-Shorouq.
Am Samstag wurden nach Angaben von Aktivisten landesweit 21 Zivilisten
getötet. Zwei von ihnen sollen zu Tode gefoltert sein worden. Am Sonntag
sei in der Provinz Idlib ein junger Mann an den Folgen einer
Schussverletzung gestorben, hieß es.
Al-Arabi flog am Samstag nach Katar, wo eine Gruppe arabischer
Außenminister noch am Sonntag mit syrischen Regierungsmitgliedern
zusammentreffen wollte. Das bestätigte ein Sprecher der Liga in Kairo.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete unterdessen, an
diesem Montag werde ein von Präsident Baschar al-Assad eingesetztes
Komitee, das die Verfassung überarbeiten soll, zum ersten Mal tagen.
Am Samstag seien 15 Angehörige der Sicherheitskräfte begraben worden, die
als "Märtyrer" gestorben seien. In der Stadt Homs habe es Gefechte zwischen
der Armee und "bewaffneten Terrorgruppen" gegeben. Die Soldaten hätten
sechs Angehörige dieser Gruppen getötet und 20 festgenommen.
## Assad warnt den Westen
Syriens Präsident Baschar al-Assad hat den Westen davor gewarnt, sich in
die inneren Angelegenheiten seines Landes einzumischen. Die westlichen
Staaten würden wegen der Proteste auf jeden Fall den Druck auf seine
Regierung erhöhen, erklärte Al-Assad der britischen Zeitung Sunday
Telegraph.
Syrien sei anders als die anderen Staaten in der Region, die vom Arabischen
Frühling erfasst worden seien. Ein Eingreifen würde deswegen "ein Erdbeben"
auslösen, warnte er.
Bei dem seit Monaten anhaltenden Volksaufstand in Syrien sind nach Angaben
von Oppositionellen 3.000 Menschen getötet worden. Im Gegensatz zu Libyen
haben westliche Staaten kein Interesse an einem Militäreinsatz zum Schutz
der Bevölkerung gezeigt. Die Demonstranten haben jedoch zuletzt Hilfe
gefordert.
30 Oct 2011
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