# taz.de -- Koalitionsverhandlungen in Berlin: Bildung wird zur Kraftprobe | |
> Nach mehr als fünf Stunden des Verhandelns hatten die künftigen | |
> Regierungspartner SPD und CDU noch keine Einigung über die Bildung | |
> erzielt. | |
Bild: Geht es nach der CDU, sollen Berlins Erstklässler künftig wieder unter … | |
Die Meinungsverschiedenheiten bei den Themen Wissenschaft und Bildung waren | |
offensichtlich größer als erwartet: Bis zum Redaktionsschluss am | |
Freitagabend waren die Koalitionsverhandlungen von SPD und CDU über diese | |
Themen zu keinem Ende gekommen. Begonnen hatten die Gespräche um 13 Uhr. | |
Dabei hieß es zuvor von Unterhändlern der vorbereitenden Arbeitsgruppe, für | |
die siebte Runde der Koalitionsgespräche seien gute Kompromisse gefunden | |
worden. So habe Bundeswissenschaftsministerin Annette Schavan (CDU) für die | |
geplante Zusammenarbeit des Universitätsklinikums Charité mit dem zu 90 | |
Prozent vom Bund finanzierten Max-Delbrück-Centrum (MDC) erhebliche | |
Bundesmittel in Aussicht gestellt. Auch die ursprünglich von der CDU | |
abgelehnte Einstein-Stiftung, die die Spitzenforschung finanziell absichern | |
soll, bleibt bestehen. | |
Konträr blieben in den Vorgesprächen zwei Punkte: die Verbeamtung der | |
Berliner Lehrer und der künftige Status des Religionsunterrichtes. Seit | |
2003 werden im Zuge der Haushaltskonsolidierung neue Lehrer vom Senat nur | |
noch angestellt. Inzwischen hat Berlin aber immer mehr Probleme damit, | |
seine jungen, gut ausgebildeten Fachlehrer zu halten. Sie zieht es in | |
andere Bundesländer, die verbeamten und damit besser zahlen - sogar das | |
Nachbarland Brandenburg. Da das aber vor allem eine finanzielle Frage ist, | |
wird dieser Punkt vermutlich auf die Endrunde am 15. November verschoben | |
werden. | |
Erst dann könnte auch das Thema Religionsunterricht geklärt werden. Die CDU | |
will auf jeden Fall eine Besserstellung gegenüber dem Status quo erreichen. | |
Derzeit ist Religionsunterricht ein freiwilliges Zusatzangebot. Ginge es | |
nach den Christdemokraten, würde er ein benotetes Fach im | |
Wahlpflichtbereich. | |
Hinziehen könnten sich auch die Gespräche zum Thema JÜL. Die von Rot-Rot | |
eingeführte Verpflichtung der Grundschulen zum jahrgangsübergreifenden | |
Lernen in den ersten zwei Schuljahren will die CDU wieder abschaffen. | |
4 Nov 2011 | |
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