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# taz.de -- Weltklimagipfel in Südafrika: Größte Show seit der WM
> In Durban beginnt der Weltklimagipfel. Für die Stadt ist das ein Boom.
> Hotels, Restaurants, Taxifahrer, Polizei – alle sind vorbereitet. Und
> stolz.
Bild: Programm zum Gipfel: Mit "Walk the Future" soll auf den steigenden Meeres…
DURBAN taz | Fetzen vieler Sprachen aus aller Welt mischen sich zu einer
einzigartigen Geräuschkulisse. Afrikaner, Asiaten, Lateinamerikaner und
Europäer sind zahlreich im Internationalen Konferenzzentrum von Durban
versammelt, nur wenige Gehminuten vom Indischen Ozean entfernt. Am
Eröffnungstag scherzt Südafrikas Präsident Jacob Zuma mit Delegierten auf
den Korridoren, die Arbeitsgruppen haben derweil ihre Debatten im
Plenarsaal begonnen.
Zwei Wochen lang wird dies zum Arbeitsplatz für etwa 25.000 Menschen. Die
UNO, Ausrichter der Konferenz, hat dem Konferenzzentrum einen "Inselstatus"
gewährt, und Teilnehmer finden nur unter strikten Sicherheitsvorkehrungen
Zugang.
Hotels und Restaurants warten nun auf den großen Boom und das große Geld in
der 3,5 Millionen Einwohner zählenden Metropole Durban, Hauptstadt der
indischen Gemeinde in Südafrika und mit einem tropischen Klima gesegnet,
das Dauerschweiß auf die Stirn treibt.
"Für uns ist die Konferenz ein größeres Ereignis als die Fußball-WM im
vergangenen Jahr", sagte Bürgermeister James Nxumalo. Allein die
Hotelindustrie soll 500 Millionen Rand (50 Mio. Euro) einnehmen. Vieles
erinnert tatsächlich an die WM 2010. 160.000 Betten sind ausgebucht, oft
mit dreifachem Preisaufschlag. Taxifahrer fordern doppelte Preise.
## Weniger abgefülltes Wasser
Ein starkes Aufgebot von Polizisten soll rund um die Uhr für Sicherheit
sorgen, wenn Besucher zwischen den Ausstellungshallen, dem
Konferenzzentrum, Veranstaltungen und Konzerten an Durbans Strandpromenade
hin und her pendeln. Sondergerichte werden im 24-Stunden-Rhythmus
kriminelle Vorfälle verhandeln, noch bevor Besucher wieder in ihre Heimat
zurückkehren.
Weniger abgefülltes Wasser in Flaschen, mehr umweltfreundliche Verpackungen
bei Nahrungsmitteln - die "grünen Programme" der Stadt Durban sollen auch
nach der Konferenz nachhaltig wirken. Die Stadtväter sehen es als großen
Vorteil, die weltbesten Wissenschaftler, Umweltschützer und
Zivilorganisationen zu Gast zu haben, denn das sei eine einmalige
Gelegenheit, über die eigenen ökologischen "Fußabdrücke" nachzudenken.
Es laufen Aufklärungskampagnen über Energiesparmethoden und Klimaschutz,
auch und gerade in den armen Townships. Viele Initiativen haben Bäume
gepflanzt. Ein großer erleuchteter Baobab als Symbol der Hoffnung steht
jetzt auch an der Strandpromenade.
Südafrika ist stolz auf die größte Konferenz, die jemals in Afrika
abgehalten wurde. Umwelt- und Energieminister Maite Nkoana-Mashabane
bezeichnete die Konferenz in Durban in der Eröffnungsrede als
"entscheidenden Moment" und fügte hinzu: "Wir müssen eine Umwelt schaffen,
auf deren Basis wir zusammen weiterarbeiten können, um heute die Zukunft zu
retten."
28 Nov 2011
## AUTOREN
Martina Schwikowski
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
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