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# taz.de -- Berliner Solarfirma insolvent: Das Licht geht aus
> Die Solon AG ist zahlungsunfähig. Nach den gescheiterten Verhandlungen
> mit den Gläubigern stürzte die Aktie des Solarunternehmens auf 33 Cent
> ab.
Bild: Nach der Pleite fürchten 530 Solon-Mitarbeiter in Deutschland um ihren J…
DÜSSELDORF rtr | Die Berliner Solon AG, einst Vorzeigefirma der deutschen
Solarbranche, ist pleite. Nach monatelangem Ringen mit den Banken räumte
der vor 15 Jahren gegründete Solarmodulhersteller nun das Scheitern der
Verhandlungen ein und beantragte Insolvenz für seine deutschen
Niederlassungen.
Das Vertrauen der Anleger in die Solarwerte wurde am Mittwoch damit erneut
erschüttert: Während die Solon-Aktien um über 60 Prozent auf das Jahrestief
von 33 Cent einbrachen, verloren Solarworld knapp drei Prozent, die
defizitären Q-Cells und Conergy je vier Prozent. Die Pleite des mit über
400 Millionen Euro verschuldeten Unternehmens komme zwar nicht
überraschend, sei aber dennoch ein Belastungsfaktor, sagte ein Börsianer.
Solon beschäftigt in Deutschland, Italien und den USA insgesamt 800
Mitarbeiter. Von der Insolvenz betroffen seien die deutschen Gesellschaften
mit rund 530 Beschäftigten, erklärte eine Sprecherin. Solon hatte am
Dienstagabend mitgeteilt, die Verhandlungen mit den finanzierenden Banken
und den Bürgen seien gescheitert. Solon werde daher nun die Möglichkeiten
zur Restrukturierung im Rahmen des Insolvenzverfahrens nutzen.
Solon war bereits 2009 infolge des Preisverfalls für Solarmodule in die
Bredouille geraten und hatte im Jahr darauf nur über eine Staatsbürgschaft
neue Kreditzusagen erhalten. Der Bund und das Land Mecklenburg-Vorpommern
gewährten insgesamt 146 Millionen Euro an Ausfallbürgschaft.
Solon geriet dennoch immer weiter in den Strudel der Branchenkrise:
Preisverfall und Abschreibungen sorgten in den ersten neun Monaten 2011 für
einen Nettoverlust von über 200 Millionen Euro und ein negatives
Eigenkapital von 103 Millionen.
14 Dec 2011
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