Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Häme für den Bundespräsidenten im Netz: Der Milchbubi als Bild-E…
> Während der Druck auf Christian Wulff wächst, macht sich das Netz über
> ihn lustig. Beispielsweise mit Mutmaßungen, was er wohl auf die Mailbox
> von "Bild"-Chef Diekmann sprach.
Bild: Gute Frage! Am besten ständig aktualisieren.
BERLIN dpa | Sein Anruf bei "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann hat
Bundespräsident Christian Wulff Hohn und Spott vieler Medien eingebracht -
vor allem im Internet. "Wulff spricht 82 Millionen Deutschen auf die
Mailbox, um Gerede zu unterbinden", witzelt beispielsweise [1][die
satirische Online-Zeitung Der Postillon].
Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) engagierte eigens einen Stimmenimitator und
stellte Wulffs Monolog auf dem Anrufbeantworter von Diekmann nach. Mehrmals
ruft der falsche Wulff in der Satire bei Diekmann an, probt immer wieder
seine Wutrede: "Für meine Frau und mich ist der Rubikon aber sowas von
überschritten." Das Tondokument wurde [2][allein bei der Musik-Plattform
SoundCloud] bis zum Dienstagnachmittag mehr als 100.000 Mal angehört.
Das Satire-Magazin Titanic meldete in seiner [3][Online-Ausgabe neben einem
Foto] von Wulff: "Dieser Milchbubi ist der Bild-Erpresser!" Beim
Kurzmeldungsdienst Twitter galten am Dienstag gleich mehrere der
deutschsprachigen Top-Begriffe dem Bundespräsidenten.
Unter dem Schlagwort [4][#wulfffilme] dachten sich viele Nutzer spöttische
Filmtitel aus - etwa "Wulff Street: Geld schläft nicht", "Liebling, ich
habe die Würde des Amtes geschrumpft", "Jeder weiß, was du letzten Sommer
getan hast" oder "Christian Wulff und die Pressekammer des Schreckens".
Manche fanden auch die wahren Titel von Filmen passend - wie "Freunde mit
gewissen Vorzügen" oder "Nicht auflegen", in Anspielung auf Wulffs
Mailbox-Spruch.
Im Online-Netzwerk Facebook gründete sich die Gruppe [5]["Christian Wulff:
Rücktritt jetzt".] Ein paar Unterstützer des Bundespräsidenten fanden sich
unter dem [6][Motto "Gegen die Jagd auf Christian Wulff"] zusammen. Auch
die [7][Internet-Seite "Ist Christian Wulff noch Bundespräsident?"] gibt es
bereits. Auf einer Satire-Seite können [8][Nachfolger für das Amt]
vorgeschlagen werden. Darunter sind Namen wie Fußballtrainer Lothar
Matthäus oder Satiriker Martin Sonneborn.
3 Jan 2012
## LINKS
[1] http://www.der-postillon.com/2012/01/wulff-spricht-82-millionen-deutschen.h…
[2] http://soundcloud.com/malotki/dieckmanns-ab
[3] http://www.titanic-magazin.de/uploads/pics/Bild-Erpresser.jpg
[4] http://twitter.com/#!/search/%23wulffilme
[5] http://www.facebook.com/ruecktritt.jetzt
[6] http://www.facebook.com/pages/Gegen-die-Jagd-auf-Christian-Wulff/2868836380…
[7] http://istchristianwulffnochimamt.de/
[8] http://bundespraesident-gesucht.de/
## TAGS
Schwerpunkt Meta
## ARTIKEL ZUM THEMA
Facebook und personalisierte Werbung: 40 Mitarbeiter stehen auf "Kinky Sex"
Das Online-Netzwerk Facebook erlaubt es Werbetreibenden, ihre Zielgruppe
bis ins Detail zu bestimmen - Wohnort, Interessen und mehr. Das kann
peinlich werden.
Wulffs TV-Interview: Der kriechende Präsident
In einem Fernsehinterview verteidigt sich Christian Wulff gegen die
Vorwürfe der vergangenen Wochen und sucht nach Mitleid. Von vielen Fehlern
rückt er nicht ab.
Kommentar Christian Wulff: Der impotente Präsident
Warum nicht gleich von der "Bild" den Bundespräsidenten bestimmen lassen?
Chefredakteur Kai Diekmann scheint es ja nicht unwichtig zu sein, wer im
Amt ist.
Christian Wulff und seine Affären: Um den Präsidenten wird es einsam
Die Opposition verschärft ihre Kritik an Wulff. Selbst in der Koalition
verteidigen ihn nur die, die müssen. Jetzt verlangen die Grünen und die SPD
eine Stellungnahme Merkels.
Springer und der Bundespräsident: Spielen mit der Maus
In der Causa Wulff spielt die "Bild"-Zeitung eine zentrale Rolle ohne sie
selbst einzunehmen. Und sie sah die Zukunft schon lange voraus.
Streit der Woche: Ist das höchste Amt im Eimer?
Das Amt des Bundespräsidenten gilt als moralische Instanz, die über dem
politischen Alltag steht. Was bleibt davon übrig, nachdem Christian Wulff
unmoralisch gehandelt hat?
Kommentar Wulff und die "Bild"-Zeitung: Die doppelte Bigotterie
Sollte Wulff noch Reste von Glaubwürdigkeit besessen haben, so hat er sie
mit den Anrufen bei Springer zerstört. Doch auch die Rolle der "Bild"
hinterlässt Unbehagen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.