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# taz.de -- Räumung Stuttgart 21: "Oben bleiben'"
> Der Polizei ist es konfliktarm gelungen den Weg für den nächsten
> Bauabschnitt beim Großprojekt Stuttgart 21 freizuräumen. Fast 2.000
> Beamte waren im Einsatz.
Bild: Die Lage sei ruhig, sagte der Stuttgarter Polizeipräsident Thomas Züfle.
STUTTGART dpa | Ohne größere Zwischenfälle haben fast 2000 Polizisten am
frühen Freitagmorgen den Weg frei geräumt für den nächsten Bauabschnitt des
Bahnprojekts Stuttgart 21. Mehrere hundert Demonstranten protestierten
friedlich gegen den geplanten Abriss des Südflügels am Stuttgarter
Hauptbahnhof. Die Polizei löste Sitzblockaden und Barrikaden auf und
sperrte das Gelände mit Gittern ab.
Zwei Projektgegner wurden wegen Besitzes von Pfefferspray und einer
Beleidigung festgenommen. Gegnerinitiativen sahen keinen Anlass für Kritik.
Rund 600 Demonstranten hatten sich nach Polizeiangaben gegen 1 Uhr vor dem
Südflügel versammelt, die Initiative "Parkschützer" sprach von knapp 1000
Teilnehmern. Mit Trompeten spielten einige die deutsche Nationalhymne.
Andere riefen: "Oben bleiben!", "Schämt euch!" und "Kretschmann weg!". Von
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatten sich die S-21-Gegner
auch nach der Ende November verlorenen Volksabstimmung mehr Engagement
gegen das Milliardenprojekt erwartet.
## Fahrradschlösser aufgeflext
Gegen 7.30 Uhr waren die Sitzblockaden weitgehend beendet. Zwei
Demonstrantinnen hatten sich mit Fahrradschlössern an ein Fenstergitter des
Südflügels gekettet. Die Polizei begann damit, die beiden Frauen mit
Flexgeräten freizuschneiden. Stuttgarts Polizeipräsident Thomas Züfle
zeigte sich zufrieden mit dem Einsatz. Die Bahn und die "Parkschützer"
äußerten sich ähnlich.
Die Polizei hatte sich sehr bemüht, eine Eskalation wie bei den
Baumfällarbeiten am 30. September 2010 zu vermeiden. Damals hatte sie
Wasserwerfer und Pfefferspray eingesetzt; mehr als 100 Menschen wurden
verletzt. Seitdem ist von einem "Schwarzen Donnerstag" die Rede. Die neue
grün-rote Landesregierung wollte Bilder von blutenden und weinenden
Demonstranten wie unter der damaligen schwarz-gelben Koalition unbedingt
vermeiden.
In den kommenden Tagen und Wochen soll der Südflügel zunächst von innen
entkernt und dann abgerissen werden. Der Nordflügel war bereits im August
2010 abgetragen worden. Die Projektgegner kritisierten, der Abriss des
Südflügels sei für den Ablauf des S-21-Weiterbaus derzeit nicht nötig. Das
Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 forderte die sofortige Aussetzung der
Bauarbeiten am Südflügel.
13 Jan 2012
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Schwerpunkt Stuttgart 21
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