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# taz.de -- Bildungssparen ist vom Tisch: Schavans Kasse bleibt zu
> Das Ministerium für Bildung bestätigt das Aus für das "Zukunftskonto".
> Das Spar-Projekt sollte Eltern bei der Finanzierung des Studiums ihrer
> Kinder unterstützen.
Bild: Wollte sich eigentlich mit dem Bildungssparen als Ministerin profilieren:…
BERLIN taz | Wie eine Art Bausparvertrag sollte es funktionieren:
Bundesbildungministerin Annette Schavan (CDU) hatte zu Beginn ihrer zweiten
Amtszeit ein Bildungssparen angekündigt. Die Idee: Eltern legen für die
Ausbildungs- und Studiengebühren ihrer Kinder Geld zur Seite, der Staat
ergänzt das Bildungskonto und richtet jedem Neugeborenen ein Startguthaben
von 150 Euro ein.
Wenn die Kinder volljährig sind, können sie mit dem gesparten Geld ihre
Ausbildung bezahlen. Diese Idee erklärte Schavans Ministerium, das BMBF,
jetzt endgültig für tot. In einer Antwort auf die Anfrage des
SPD-Haushalts-berichterstatters, Klaus Hagemann, schreibt das BMBF: "Die
konkrete Umsetzung des 'Zukunftskontos' wirft jedoch eine Reihe von
Abgrenzungsproblemen auf".
In Abwägung von Prioritäten sei deshalb davon auszugehen, dass das
"Zukunftskonto" in dieser Legislaturperiode nicht mehr umgesetzt werde. Als
problematisch erwies sich insbesondere, ob und wie das angesparte Geld mit
anderen staatlichen Leistungen, wie dem Bafög, verrechnet werden soll.
Das Bildungssparen stand auf der Liste jener Projekte, die Schavan aus
ihrem 12-Milliarden-Topf bezahlen und mit denen sie sich als
Bildungsministerin profilieren wollte. Die Kosten dafür sind nie im
Haushalt aufgetaucht, insofern ist nicht klar, wie viel Geld nun in
laufende Projekte wie den Hochschulpakt zur Schaffung neuer Studienplätze
fließen kann.
Die Opposition stand dem Bildungssparen eher kritisch gegenüber. Dennoch
rügt SPD-Berichterstatter Hagemann: "Das ist ein weiterer Punkt in der
Reihe der Ankündigungen von Schavan, die nie umgesetzt werden."
20 Jan 2012
## AUTOREN
Anna Lehmann
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