| # taz.de -- Googles Daten-Attacke auf Safari: Nichts Persönliches | |
| > Der Internetkonzern Google hat laut Eigenaussage unabsichtlich die | |
| > Datenschutz-Standards von Apple ausgehebelt. Mit Tracking-Cookies ließ | |
| > sich das Nutzer-Verhalten im Netz nachverfolgen. | |
| Bild: Mit Tracking-Cookies können lassen im Apple-Browser Safari Userdaten ide… | |
| NEW YORK afp | Google hat Datenschutz-Vorkehrungen für den Internetbrowser | |
| Safari auf Geräten des US-Technologiekonzerns Apple umgangen. Dies sei aber | |
| nicht beabsichtigt gewesen und werde gestoppt, erklärte Google am Freitag. | |
| Einen Bericht des Wall Street Journal, wonach der Konzern die Aktivitäten | |
| der Apple-Nutzer verfolgt habe, wies der Konzern als "verzerrt" zurück. | |
| Dem Bericht zufolge platzierten Google und drei US-Werbefirmen sogenannte | |
| Tracking-Cookies in den Safari-Browser. Dieser kommt auf den iPhones und | |
| iPads von Apple zum Einsatz und ist auch auf den Mac-Computern installiert. | |
| Mit den Cookies können Nutzer identifiziert werden, sobald sie eine | |
| Internetseite besuchen. | |
| Google erklärte, es habe diese Funktionsweise seit dem vergangenen Jahr bei | |
| Nutzern eingesetzt, die über ein Google-Konto verfügen und dort angemeldet | |
| waren. Dadurch hätten diesen Nutzern Werbeanzeigen und andere Inhalte | |
| angezeigt werden können. So hätten die Google-Nutzer auch die Möglichkeit | |
| gehabt, ihren Freunden über die Funktion "+1" anzuzeigen, welche Seite sie | |
| interessiert. | |
| Persönliche Informationen seien nicht erfasst worden, betonte Google. Das | |
| Unternehmen habe "auf wirksame Weise" die persönlichen Informationen der | |
| Nutzer von den Inhalten getrennt, die sie im Internet aufriefen. Der | |
| Safari-Browser ließ laut Google das Platzieren auch anderer | |
| Drittanbieter-Cookies zu, und "damit haben wir nicht gerechnet". Man habe | |
| nun damit begonnen, diese Cookies aus den Safari-Browsern zu entfernen. | |
| ## Untersuchung der Stiftung Warentest | |
| Apple kündigte im Wall Street Journal an, das Verwenden von | |
| Tracking-Cookies zu unterbinden. Eigentlich sollte Safari | |
| Drittanbieter-Cookies sowieso blockieren. Google und die anderen Firmen - | |
| Vibrant Media, WPP und PointRoll - hätten einen "Trick" gefunden, diese | |
| Sperre zu umgehen. | |
| Die Ende Januar angekündigte Umstellung der Datenschutz-Regeln bei Google | |
| selbst nahm unterdessen die Stiftung Warentest unter die Lupe. Vorteilhaft | |
| sei dies für die Nutzer "nur auf den ersten Blick", urteilten die Tester. | |
| Das US-Unternehmen räume sich selbst aber "weitreichende Rechte" ein. | |
| Rund 60 Datenschutz-Bestimmungen und Allgemeine Geschäftsbedingungen für | |
| verschiedene Google-Dienste sollen ab März zu einem einzigen Text | |
| zusammengeführt werden. Nutzer, die sich umfassend informieren wollten, | |
| hätten es damit tatsächlich leichter, urteilte die Stiftung Warentest. | |
| ## Werbung passgenauer einblenden | |
| Google allerdings könne mit der Verknüpfung "sehr umfassende Profile" | |
| seiner Nutzer bilden. Werbung lasse sich so noch passgenauer einblenden. | |
| Eine Gefahr sieht Stiftung Warentest darin, dass auch recht private | |
| Zusammenhänge sich leichter erkennen lassen. | |
| Stiftung Warentest monierte zudem die dehnbaren Formulierungen wie | |
| "möglicherweise" oder "gegebenenfalls" in der neuen Datenschutz-Erklärung, | |
| die nach deutschem Recht "angreifbar" seien. Ein Nutzer wisse nicht, wann | |
| es zu einer Verknüpfung von Daten aus verschiedenen Diensten komme. | |
| Die Verbraucherschützer empfahlen Nutzern daher, ihre Internetaktivitäten | |
| auf verschiedene Anbieter zu verteilen. Wer viele Dienste von Google auch | |
| weiterhin nutzen wolle, der könne auch alle Cookies blockieren. | |
| 17 Feb 2012 | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Überwachung | |
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