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# taz.de -- Baden-Württembergs Wirtschaft zufrieden: Lobby lobt Grüne fürs Z…
> Ein Jahr nach der Landtagswahl findet die Wirtschaft viele lobende Worte
> für die neue Regierung in Stuttgart. Trotz einiger inhaltlicher
> Differenzen könne man über alles reden.
Bild: „Alter, ich schwöre“, Winfried Kretschmann bei seiner Vereidigung 20…
STUTTGART taz | Es ist genau ein Jahr her, dass selbst der sonst so
bescheidene Winfried Kretschmann von einer „historischen Wende“ sprach. An
jenem 27. März 2011 schafften die Grünen in Baden-Württemberg nicht nur den
Regierungswechsel nach 58 Jahren CDU-Macht, sondern durften erstmals den
Regierungschef stellen – und das ausgerechnet in dem wachstumsstarken
Industriestandort. Was damals an Beifallsbekundungen aus der Wirtschaft
kam, war allenfalls ein „Wir respektieren das Wahlergebnis“. Ein Jahr
später gibt es hingegen Lob.
„Es gab damals schon eine ganze Menge an Vorbehalten“, sagt der Chef des
Landesverbands der Industrie (LVI), Hans-Eberhard Koch, der taz.
„Inzwischen sehen wir aber eine völlig unideologische, pragmatische
Politik.“ Vor allem lobt er einen „konstruktiven und offenen Dialog“ mit
der Koalition. „Das Versprechen, im Dialog zu regieren, ist gehalten
worden.“
Auch Peter Kulitz ist vom grün-roten Politikstil angetan. Der
Landesvorsitzende der Industrie- und Handelskammer (IHK) gibt zu, dass
manches sogar besser sei als zu CDU-Zeiten. „Die neue Regierung hört
tatsächlich gut zu und gibt einem nicht das Gefühl, sie wüsste schon
alles.“
Sympathien genießt vor allem die Person Kretschmann. Kulitz erinnert sich
etwa an den Frühlingsempfang der IHK in Heilbronn. Vor 800 Unternehmern
hielt Kretschmann eine Rede. „Den Applaus hätten Sie mal erleben müssen!“
Kulitz habe das Gefühl, dass der Ministerpräsident von Monat zu Monat
dazulerne.
## Ideologiebelastete Verkehrspolitik
Wenn es derzeit Sorgen gebe, dann inhaltliche. „Zuhören ist das eine,
umsetzen das andere“, sagt Kulitz. Vor allem in der Verkehrspolitik stecke
noch viel Ideologie, etwa beim Straßenneubau. Grün-Rot legt den Schwerpunkt
auf den Erhalt. Kulitz: „Da fehlt die Leidenschaft, um viel Geld ins Land
zu holen.“
Den Aspekt spricht auch der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie
(VDA), Matthias Wissmann, an. „Wir begrüßen, dass die Landesregierung neue
Mobilitätskonzepte und alternative Antriebe fördert und Erhalt und
Modernisierung des Verkehrsnetzes vorantreibt“, sagt er. „Allerdings ist
auch der Ausbau einiger Straßenverkehrsadern dringend notwendig.“
LVI-Präsident Koch nennt unter anderem Themen wie die Abschaffung der
Hochschulräte oder die Haushaltspolitik als potenzielle Konfliktpunkte.
Doch das Wichtigste sei, alles offen ansprechen zu können. Und das sei
bislang der Fall.
26 Mar 2012
## AUTOREN
Nadine Michel
## TAGS
Schwerpunkt Stuttgart 21
tazlab 2012: „Das gute Leben“
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