Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Nach der Schlecker-Pleite: Keine Lösung für die Beschäftigten
> Eine Transfergesellschaft für die Schlecker-Beschäftigten ist noch nicht
> in Sicht. Die Bürgschaft aller Bundesländer scheiterte an Niedersachsen
> und Sachsen.
Bild: Die Schlecker-Mitarbeiterinnen wissen immer noch nicht, was aus ihnen wir…
STUTTGART dpa/rtr | Eine Bürgschaft aller Bundesländer, um
Schlecker-Transfergesellschaften zu finanzieren, ist gescheitert. Das wurde
am Mittwochnachmittag bekannt. Auch eine kleine Lösung, eine Hilfe allein
durch Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen, kommt wohl nicht
zustande.
Kurzzeitig hatte es geheißen, die drei Länder könnten allein über die
komplett benötigte Summe von 71 Millionen Euro bürgen, die als KfW-Kredit
an Schlecker fließen würden. Doch dann machte Bayern einen Rückzieher. Die
Gespräche sollten gestern Abend nach Redaktionsschluss fortgesetzt werden.
Das heißt: Die Schlecker-Mitarbeiter – zumeist Frauen – wissen weiterhin
nicht, ob es eine Transfergesellschaften geben wird, die sie zumindest für
sechs Monate vor der Arbeitslosigkeit bewahren könnte. Die Gesellschaft
soll ihnen Weiterbildung bringen und die Jobchancen verbessern.
Eine Finanzierung der Gesellschaft durch alle Bundesländer war am
Widerstand Niedersachsens und Sachsens gescheitert. Vor allem
Landeswirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) hatte sich mit Verweis auf
unzuverlässige Daten dagegen gewehrt.
Besonders Baden-Württemberg setzte sich dann für eine kleine Lösung mit
drei Bundesländern ein. In dem südlichen Bundesland hat die einst größte
deutsche Drogeriekette ihren Sitz. Doch Bayern lehnte diesen Weg ab. Denn
das „würde zu einer Verdoppelung des bayerischen Anteils führen“, sagte e…
Sprecher von Finanzminister Markus Söder (CSU).
In Transfergesellschaften erhalten die Beschäftigten von der Agentur für
Arbeit das Transferkurzarbeitergeld, das bei Kinderlosen 60 und bei
Menschen mit mindestens einem Kind 67 Prozent des bisherigen Nettoentgelts
beträgt. Baden-Württemberg hatte nach Rückbürgschaften der anderen
Bundesländer verlangt.
Gewerkschafter zeigten sich über das Gezerre um die Länderhilfen entsetzt.
Niedersachsens Ver.di-Chef Detlef Ahting sagte, er sei „fassungslos“.
28 Mar 2012
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kommentar Schlecker-Frauen: Das Unwort des Jahres
Mit der FDP gibt es keine Staatliche Hilfe für Dienstleistungs-unternehmen
mit vielen Frauenarbeitsplätzen. Dabei wäre eine Transfergesellschaft eine
Hilfe gewesen.
Zukunft der Schlecker-MitarbeiterInnen: „Der Markt ist aufnahmefähig“
Mit Ende 40 müssen viele der Schlecker-Verkäuferinnen nochmal von vorn
anfangen und sich neue Jobs suchen. Wie sieht es mit ihren Chancen aus?
FDP kündigt Schlecker-Solidarität auf: Mir san gelb
Die FDP in Bayern verhindert die Gründung einer Schlecker-
Transfergesellschaft. Der Wirtschaftsminister lehnt eine Kreditbürgschaft
ab.
Schlecker-Pleite: Warten auf die Bürgschaft
Zittern bei den Schlecker-Beschäftigten: Auch nach dem Ablauf einer Frist
gibt es noch keine Auffanglösung. FDP-Chef Philipp Rösler übt sich in
Kritik, seine Parteifreunde in Bayern mauern.
Pleite eines Familienimperiums: Wie die Schleckers sich ruinierten
Ein knausriger Metzger aus Schwaben errichtet ein Drogerie-Reich der
absoluten Kontrolle. Als alles implodiert, müssen die Kinder ran. Ihr
Mathelehrer wundert sich.
Kommentar Schlecker-Insolvenz: Kosmetik fürs Publikum
Wenn 11.200 Schlecker-Angestellte auf einmal entlassen werden, ist das ein
Politikum. Die schnell gegründeten Auffanggesellschaften helfen – unserem
schlechten Gewissen!
Bei Schlecker, vor Ort: Aus der Schaum
Viele Schlecker-Filialen müssen nächste Woche schließen, der Abverkauf ist
in vollem Gange. Freuen kann sich unter den Kunden kaum jemand über die
Angebote.
Debatte Schlecker: Neustart in Mitarbeiterhand
Die insolvente Drogeriekette Schlecker müsste nicht zerschlagen werden,
denn es gibt eine bessere Lösung. Ein Plädoyer für Belegschaftseigentum.
Schlecker-Gesamtbetriebsratsvorsitzende: Kämpferin mit Tränen
Seit 17 Jahren bei Schlecker, seit sechs Jahren freigestellt: Christel
Hoffmann ist die Gesamtbetriebsratsvorsitzende der insolventen
Drogerie-Kette.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.