# taz.de -- Krisenproteste linker Gruppen: Autonome machen mal auf Occupy | |
> Nicht ganz so bunt, dafür richtig antikapitalistisch: Am Wochenende will | |
> die radikale Linke in Frankfurt an die Krisenproteste von Occupy | |
> anknüpfen. | |
Bild: Occupy-Zelte in Frankfurt im Januar. Linksautonome und kommunistische Gru… | |
BERLIN taz | Occupy, was waren das für Zeiten – aber irgendwie so | |
unbestimmt. Mit einem europäischen Aktionstag wollen am morgigen Samstag | |
antikapitalistische Gruppen in zahlreichen europäischen Städten gegen den | |
Kapitalismus und die sozialen Auswirkungen der Finanzkrise protestieren. In | |
Deutschland steht die Finanzmetropole Frankfurt im Fokus des Protests. | |
Damit wollen vor allem linksautonome und kommunistische Gruppen an die | |
Erfolge der Occupy-Bewegung anknüpfen, um die es seit Beginn des Jahres | |
merklich ruhiger geworden ist. Unter dem Occupy-Label hatten Menschen rund | |
um die Welt zuvor monatelang gegen die Macht der Finanzmärkte und für mehr | |
Demokratie protestiert. | |
In Deutschland hatten sich daraufhin zum Jahresbeginn zahlreiche | |
Initiativen - von linksradikalen Gruppen über Attac bis zu den | |
Gewerkschaften - zusammengefunden, um gemeinsam mit anderen europäischen | |
Gruppen die Proteste wieder aufleben zu lassen. | |
„Es ist unser Anspruch, antikapitalistische Kritik wahrnehmbar zu machen“, | |
sagt Felix Sommer, der im Berliner Krisenbündnis aktiv ist und mit zu den | |
Protesten in Frankfurt aufruft. | |
## Frankfurter Occupy-Camp beteiligt sich nicht offiziell | |
Organisiert wird der Samstagsprotest von dem kommunistischen Bündnis | |
„umsGanze!“, verschiedenen linken Initiativen und zahlreichen Bündnissen in | |
verschiedenen deutschen Städten. Das Frankfurter Occupy-Camp beteiligt sich | |
dagegen nicht offiziell an den Wochenendprotesten. Gegenüber der taz hieß | |
es: „Occupy ist nicht antikapitalistisch. Occupy kritisert den Kapitalismus | |
und weist auf die Missstände hin.“ Das Frankfurter Occupy-Camp sei aber | |
solidarisch mit den Protesten. | |
Außer in Frankfurt, wo es am Samstag zur Baustelle des neuen Gebäudes der | |
Europäischen Zentralbank (EZB) gehen soll, sind bislang auch in Athen, | |
Madrid oder Wien, in Zagreb, Utrecht und Kiew Demonstrationen geplant. | |
Einige von ihnen dürften aufgrund geringer Teilnehmerzahl aber eher | |
symbolischen Charakter haben. Auch in New York wollen sich | |
Kapitalismusgegner am Union Square treffen um sich mit den europäischen | |
Demonstranten solidarisch zu zeigen. | |
Geht es nach den Organisatoren der Frankfurt-Demo, dann soll der sogenannte | |
„Frühjahrsputz“ am Samstag in Frankfurt ein „antikapitalistisches | |
Warmlaufen für die rebellischen Maifestspiele“ werden, die für Mitte Mai | |
unter dem Motto „Blockupy Frankfurt“ in der hessischen Landeshauptstadt | |
geplant sind. Vom 16. bis 19. Mai soll in Frankfurt über mehrere Tage das | |
Bankenviertel mit zahlreichen Aktionen zivilen Ungehorsams blockiert | |
werden. | |
30 Mar 2012 | |
## AUTOREN | |
Anne Koark | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Occupy-Bewegung | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Dezernent über Blockupy-Verbot: „Wir verbieten Protest nicht“ | |
Der Frankfurter Dezernet für Wirtschaft und Sicherheit, Markus Frank, über | |
die Gespräche mit Aktivisten, gewaltbereite Demonstranten und deutliche | |
Signale. | |
Streit um Verbot in Frankfurt: „Blockupy“ genehmigt sich Protest | |
Ein pauschales Verbot für den „Blockupy“-Protest in Frankfurt hat den | |
Blockierern einen riesigen Zustrom verschafft. Nun wollen sie klagen und | |
blockieren. | |
Frankfurt verbietet Blockupy: Der Protest ist „unzumutbar“ | |
Linke Gruppen rufen für Mitte Mai zu großen Blockadeaktionen im Frankfurter | |
Bankenviertel auf. Die Stadt reagiert nun ihrerseits mit einem | |
Demonstrationsverbot. | |
Ökonomen Koo und Krugman: Finanzkrise mal unterhaltsam | |
Paul Krugman und Richard Koo gehören zu den einflussreichsten Ökonomen der | |
Welt. Zur Finanzkrise gehen ihre Meinungen weit auseinander. Zur Freude der | |
Zuschauer. | |
Protest in Frankfurt: Erst Kritik, dann Krawall | |
Zur antikapitalistischen Demo in Frankfurt/Main kommen 5.000 Teilnehmer. | |
Ein Polizist muss auf die Intensivstation. Die Organisatoren beklagen | |
Verletzte. | |
Proteste am Samstag: Steine und Scherben in Frankfurt | |
Ein Schwerverletzter, ein Leichtverletzter, 100 Festnahmen, tausende | |
Protestteilnehmer: Beim "antikapitalistischen Protesttag" in Frankfurt am | |
Main flogen die Fetzen. | |
Debatte Eurozonenkrise: Weniger Europa ist mehr | |
CDU, SPD, FDP und Grüne fordern als Antwort auf die Eurozonenkrise mehr | |
Macht für Brüssel. Für ein „soziales Europa“ ist das genau falsch. | |
Demonstration zum 1. Mai: Revoluzzer machen rüber | |
Autonome wollen am 1. Mai Kreuzberg verlassen und ins Regierungsviertel | |
ziehen, um zu demonstrieren. Grünen-Bürgermeister Franz Schulz lobt die | |
Idee. | |
Soziologe über Finanzkapitalismus: Gestatten, mein Name ist Geldadel | |
Im Finanzkapitalismus kehren vormoderne Sozialformen wieder, sagt der | |
Soziologe Neckel. Wer reiche Eltern hat, wird reich. Da hilft nur eine neue | |
Wirtschaftsethik. |