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# taz.de -- Kommentar US-Wahlkampf: Ende der Nebenschauplätze
> Bis November werden die Lügen und die Wahlversprechen dominieren. Die
> Politik verliert an Ernsthaftigkeit und das Politische schafft sich
> selbst ab.
Mit dem Rückzug Rick Santorums ist es quasi offiziell: Mitt Romney wird
US-Präsident Barack Obama bei den Wahlen im November dieses Jahres als
republikanischer Kandidat herausfordern. Damit wird ein Multimillionär und
originärer Wall-Street-Kandidat, der einen Großteil seiner üppigen
Einkünfte aus Kapitalrenditen früherer Investitionen bezieht, um den Einzug
ins Weiße Haus kämpfen.
Spätestens jetzt dürften die diversen Nebenschauplätze, die von dem
fanatisch-religiösen Santorum während des republikanischen Vorwahlkampfes
aufgemacht wurden, erledigt sein. Statt um Abtreibung, Verhütung, Homoehe
und Homeschooling wird es jetzt wieder um das eigentliche Thema dieser Wahl
gehen: die Wirtschaft und den Staatshaushalt.
Damit ist aber auch klar: Die Evangelikal-Konservativen und die Tea Party
innerhalb der Republikanischen Partei stellen noch nicht die Mehrheit, aber
ihr Einfluss ist noch einmal gewachsen. Auf beiden Seiten des politischen
Spektrums stellen sich jetzt die gleichen Fragen: Romney kann nicht davon
ausgehen, dass sich die rechte Basis, die seine Kandidatur in allen
Südstaaten brüsk zurückgewiesen hat, nun begeistert hinter ihn schart.
Präsident Obama kann umgekehrt nicht darauf hoffen, dass allein der
abschreckende Effekt einer Santorum-, Bachmann- oder Perry-Kandidatur die
demokratische Basis motiviert. Beide werden im nun wirklich beginnenden
Wahlkampf darauf abzielen, Prosperität zu versprechen und die jeweils
andere Seite zu dämonisieren. Diese politics of fear – zu George W. Bushs
Zeiten ging es dabei um internationalen Terrorismus – haben in den letzten
Jahren noch bestens funktioniert.
Von jetzt bis November werden also die Lügen einerseits und die
Wahlversprechen andererseits dominieren, wobei Letztere in umgekehrt
proportionalen Verhältnis zu ihren Umsetzungschancen stehen. Die Politik
verliert so weiter an Ernsthaftigkeit, das Politische schafft sich selbst
ab.
11 Apr 2012
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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