# taz.de -- Facebook erweitert Dateneinsicht: Freunde, Wohnorte und IP-Adressen | |
> Facebook-Nutzer können künftig mehr Daten einsehen, die über sie | |
> gespeichert werden. Dennoch sind es nicht einmal die Hälfte der Daten, | |
> die das Unternehmen sammelt. | |
Bild: So viele Daten... | |
BERLIN dpa | Facebook will seinen Mitgliedern einen besseren Überblick | |
geben, welche Daten das weltgrößte Online-Netzwerk über sie speichert. Das | |
Unternehmen kündigte am Donnerstag an, eine Funktion zum Herunterladen | |
dieser Informationen zu erweitern. Nutzer erhalten nun auch Zugriff auf | |
Freundschaftsanfragen, Familienzugehörigkeit, alte und aktuelle Angaben zum | |
Beziehungsstatus, Mobiltelefonnummern, Wohnorte sowie IP-Adressen der | |
Computer, von denen man sich bei dem Netzwerk eingeloggt hat. | |
Kritiker halten die Informationspolitik aber nach wie vor für unzureichend. | |
Der Initiative „Europe-versus-Facebook“ um den Studenten Max Schrems reicht | |
die erweiterte Funktion nicht aus: Das neue Tool solle 39 Datenkategorien | |
enthalten, das Online-Netzwerk speichere jedoch in mindestens 84 Kategorien | |
Informationen über Nutzer, erklärte die Initiative, darunter Informationen, | |
die vom Nutzer bereits gelöscht wurden. | |
Die Facebook-Funktion gibt es bereits seit 2010, allerdings rügten sie | |
einige Kritiker als zu kompliziert und lückenhaft. Der erweiterte Einblick | |
sei auf Vorschlag der zuständigen irischen Datenschutzbehörde umgesetzt | |
worden, teilte Facebook mit. Das Verfahren bleibt unverändert: Die | |
Informationen werden als ZIP-Datei zum Herunterladen bereitgestellt; dieses | |
Archiv enthält HTML-Seiten mit Bildern oder andere Inhalte. Die neue | |
Funktion soll schrittweise weltweit verfügbar gemacht werden. Sie ist über | |
die Kontoeinstellungen des eigenen Nutzerkontos zu erreichen. | |
Die Hamburger Datenschutzbehörde – in Deutschland für Facebook zuständig �… | |
hält das überarbeitete Instrument für unzureichend. Auch das erweiterte | |
Archiv umfasse nicht alle bei dem Sozialen Netzwerk gespeicherten | |
Informationen. Das gelte etwa für die Daten, die Facebook zur | |
Identifikation von Gesichtern auf Fotos nutze. „So dürfte den wenigsten | |
Nutzern überhaupt bewusst sein, dass biometrische Daten ihres Gesichts im | |
Hintergrund durch Facebook erstellt und verarbeitet werden“, erklärte die | |
Behörde. | |
Bereits der Ausschnitt der Daten dokumentiere aber, welches Wissen Facebook | |
über die Anwender sammle. "Hiervon sollte sich jeder Nutzer selbst ein Bild | |
machen", empfahlen die Datenschützer. Grundsätzlich begrüße man aber alle | |
Anstrengungen, die zu mehr Transparenz für die Nutzer führten. | |
12 Apr 2012 | |
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