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# taz.de -- Deutsches Schiff auf dem Weg nach Syrien: Aktivisten stoppen Waffen…
> Angeblich war ein Schiff mit Waffen für das Regime Assads auf dem Weg
> nach Syrien. Aktivisten stoppten das Schiff eines deutschen Eigentümers,
> es soll abgedreht haben.
Bild: Die „Atlanctic Cruiser“ hieß zuvor „BBC Italy“ und war jetzt ang…
DAMASKUS/BERLIN dpa | Aktivisten sollen eine große Waffenlieferung an das
syrische Regime von Präsident Baschar al-Assad verhindert haben. Die
Bundesregierung prüft Berichte, wonach ein deutsches Schiff mit den Waffen
Richtung Syrien unterwegs gewesen sein soll. Die Waffen stammten vermutlich
aus dem Iran und sollen mit mehreren Schiffen nach Dschibuti gebracht
worden sein. Die Aktivisten machten die Waffenlieferung publik, wenig
später drehte das Schiff ab. Es hatte zunächst Kurs auf Syrien genommen.
Eine Sprecherin des Wirtschaftsministerium sagte am Samstag auf Anfrage in
Berlin, die Bundesregierung gehe selbstverständlich allen Hinweisen auf
mögliche Verstöße gegen das Waffenembargo nach. Dabei nutze sie alle
Einflussmöglichkeiten. Nach derzeitiger Kenntnis der Bundesregierung
handelt es sich bei dem Frachter um das Schiff eines deutschen Eigentümers.
Dieses sei von der Reederei verchartert worden. Das Charter-Unternehmen
wiederum habe das Schiff unter die Flagge eines Drittstaates gestellt.
Der Frachter hatte nach Angaben der syrischen Oppositionellen 7200 Tonnen
mittlere und schwere Waffen sowie Munition an Bord. Er habe aus Dschibuti
kommend am Freitag Kurs auf den syrischen Hafen Tartus genommen, wo er am
Samstagmittag hätte eintreffen sollen. Am Samstag änderte die „Atlantic
Cruiser“ jedoch nach Informationen von Ortungsdiensten ihren Kurs.
Die Oppositionellen meldeten in der Nacht zum Samstag, die ägyptischen
Behörden hätten einem Schiff mit Waffen für das Regime in Damaskus die
Passage durch den Suez-Kanal gestattet. Die ägyptischen Behörden
dementierten dies. Das Frachtschiff soll am Donnerstag im ägyptischen Hafen
von Port Said gesehen worden sein. Angeblich gab der Kapitän den türkischen
Hafen Iskenderun als Ziel an.
Die EU-Staaten haben wegen der brutalen Unterdrückung der Protestbewegung
verschiedene Sanktionen gegen das Assad-Regime verhängt. Dazu gehört auch
ein Waffenembargo. Der UN-Sicherheitsrat hat bislang keine Strafmaßnahmen
beschlossen.
## Sieben Tote am Samstag
Am Samstag gab es in Syrien nach Angaben von Opposition und Staatsmedien
insgesamt sieben Tote. Das Ausmaß der Gewalt war damit deutlich geringer
als vor Beginn der Waffenruhe am vergangenen Donnerstag.
Der UN-Sicherheitsrat bereitete sich unterdessen auf die Abstimmung über
eine Resolution zur Entsendung von Militärbeobachtern vor, die den Abzug
der Armee aus den Städten und die Waffenruhe überwachen sollen. Beides ist
Teil des Sechs-Punkte-Planes des Sondergesandten Kofi Annan, den Regierung
und Opposition akzeptiert hatten.
In Aleppo wurden am Samstag nach Angaben von Aktivisten drei Männer und
eine Frau getötet, als die Truppen des Regimes einen Trauerzug angriffen.
In Homs soll ein Zivilist durch eine Mörsergranate getötet worden sein. Wie
am Samstag bekanntwurde, waren am Freitag in der Provinz Daraa nach
übereinstimmenden Berichten von Menschenrechtlern und staatlichen Medien
zwei Angehörige der Sicherheitskräfte getötet worden.
Die oppositionelle Freie Syrische Armee, die von Oberst Riad al-Assad
kommandiert wird, hatte zwar angekündigt, sie wolle sich an die Waffenruhe
halten und nur zur Selbstverteidigung schießen. Jedoch gibt es Zweifel
daran, dass sich alle bewaffneten Brigaden der Regimegegner daran halten.
14 Apr 2012
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