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# taz.de -- Gefechte in Syrien gehen weiter: UN-Beobachter sind noch zu zehnt
> In der Nähe von Damaskus kämpfen Armee und Rebellen. Die EU verbietet den
> Export von Luxusgütern. Die Ankunft der 300 UN-Beobachter scheint sich
> indes zu verzögern.
Bild: Demonstranten in Idlib.
BEIRUT/LUXEMBURG dpa/afp | In Syrien hält die Gewalt auch zwei Tage nach
der Entscheidung des UN-Sicherheitsrates zur Entsendung weiterer Beobachter
an. Nahe der Hauptstadt Damaskus sei es am Montag zu heftigen Gefechten
zwischen Regierungstruppen und Rebellen gekommen, berichtete die
Opposition. In der Hauptstadt selbst seien zudem mindestens zehn schwere
Explosionen zu hören gewesen. Die Ankunft der 300 UN-Beobachter scheint
sich unterdessen weiter zu verzögern.
Zu Beginn der zweiten Woche der UN-Mission zur Überwachung des brüchigen
Waffenstillstands in Syrien hat das Vorauskommando mit der Erkundung der
Umgebung von Damaskus begonnen. „Die Blauhelme entfernen sich heute nicht
weit von Damaskus, sie begeben sich in die Umgebung der Hauptstadt“, sagte
Neeraj Singh, ein Vertreter der Mission. Die Beobachter würden sich weiter
bemühen, „Kontakte zu allen Parteien herzustellen“ und damit den Einsatz
der vollständigen Beobachtertruppe vorzubereiten, fügte Singh hinzu.
Die organisatorische Vorbereitung für die Ankunft der zusätzlichen
UN-Beobachter laufe noch, sagte ein UN-Mitarbeiter in Damaskus. Am Samstag
hatte der Weltsicherheitsrat in New York beschlossen, die zusätzlichen
Beobachter nach Syrien zu entsenden. Mit ihrem Eintreffen war zunächst noch
am Wochenende gerechnet worden. Derzeit sind gerade einmal zehn
UN-Beobachter als Vorauskommando vor Ort, um die Einhaltung der am 12.
April in Kraft getretenen Waffenruhe zu überprüfen.
Die EU verstärkt indes ihren Druck auf das Regime von Baschar al-Assad. Die
Außenminister der 27 EU-Staaten beschlossen am Montag in Luxemburg ohne
Debatte, den Export von Luxusgütern zu verbieten. Die einzelnen Produkte
müssten zu einem späteren Termin noch von EU-Experten festgelegt werden,
berichteten Diplomaten am Rande des Treffens. Es könnten teure Lebensmittel
oder Uhren sein. Auch Produkte, die für die Repression gegen die
Bevölkerung eingesetzt werden können, kamen mit dem Grundsatzbeschluss auf
die Strafliste. In der EU gelten bereits Einreiseverbote für 138 Mitglieder
der syrischen Führung und deren Angehörige.
In der zentralsyrischen Provinz Hama starteten Regierungstruppen nach
Oppositionsangaben in der Nacht zum Montag Angriffe auf die Rebellen,
obwohl sich UN-Beobachter in der Region befanden. Die staatliche
Nachrichtenagentur Sana berichtete, die internationalen Beobachter hätten
sich mit dem Gouverneur der Provinz getroffen.
Amateurvideos zeigten den Chef des aktuellen Beobachterteams, den
marokkanischen Oberst Ahmed Himmiche, in der Ortschaft Al-Rastan gemeinsam
mit führenden Kommandeuren der aufständischen Freien Syrischen Armee.
Al-Rastan liegt an der Grenze der Provinzen Hama und Homs, in denen die
Oppositionsbewegung besonders stark ist.
23 Apr 2012
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