Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Doppelanschlag in Dagestan: 14 Tote durch Autobomben
> Die russische Teilrepublik ist seit Jahren Schauplatz von blutigen
> Anschlägen. Immer wieder versuchen Islamisten, die Region von Moskau
> abzuspalten. Sie fordern einen kaukasischen Gottesstaat.
Bild: Die mächtigen Explosionen verwüsteten alles im Umkreis. Bekannt hat sic…
MOSKAU afp | Bei einem Doppelanschlag in der russischen Kaukasusrepublik
Dagestan sind am Donnerstagabend mindestens 14 Menschen getötet worden.
Mehr als 120 weitere wurden nach Behördenangaben verletzt, als in der
Hauptstadt Machatschkala kurz nacheinander zwei Autobomben hochgingen. Es
waren die bislang schwersten Anschläge im Kaukasus in diesem Jahr.
Die erste Explosion ereignete sich am späten Abend an einem Kontrollposten
der Verkehrspolizei am Standrand von Machatschkala. Nach Polizeiangaben
sprengte sich ein Selbstmordattentäter mit seinem Auto in die Luft. Eine
Viertelstunde später ging ein zweiter Sprengsatz hoch, als Polizisten und
Rettungskräfte am Anschlagsort eingetroffen waren. Wie ein Vertreter des
örtlichen Gesundheitsministeriums sagte, wurden 14 Menschen getötet und
mehr als 120 weitere verletzt. Zahlreiche umliegende Gebäude und Fahrzeuge
wurden beschädigt.
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton verurteilte „die abscheulichen
Terrorangriffe“ auf das Schärfste, wie ein Sprecher in Brüssel mitteilte.
Es könne „für solche kriminellen Taten keine Rechtfertigung geben“.
In Dagestan im Nordkaukasus kämpfen seit Jahren radikalislamische Rebellen
für die Unabhängigkeit von Moskau und die Errichtung eines islamischen
Staates im gesamten Kaukasus. Der Doppelanschlag vom Donnerstag ereignete
sich nur vier Tage vor der Rückkehr von Wladimir Putin ins russische
Präsidentenamt. Er war bereits während seiner ersten Amtszeit in den Jahren
2000 bis 2008 mit aller Härte gegen die Rebellion im Nordkaukasus
vorgegangen.
4 May 2012
## TAGS
Dagestan
Schwerpunkt Eurovision Song Contest
## ARTIKEL ZUM THEMA
Zerreißprobe im Nordkaukasus: „Der blutige Roosevelt“
Dagestans Präsident stellt seinen schärfsten Widersacher kalt: Der
Bürgermeister der Hauptstadt Machatschkala wurde wegen Mordverdachts
verhaftet.
Gesetz in Russland: Prominenter Homo-Aktivist verurteilt
Nikolai Alexejew muss eine Geldstrafe zahlen, weil er Homosexualität vor
Minderjährigen propagiert haben soll. Er will vor den Europäischen
Menschenrechtsgerichtshof ziehen.
Eurovision und Menschenrechte: „In einer reinen Diktatur? Nein“
Darf der nächste Eurovision Song Contest in Aserbaidschan ausgetragen
werden? Thomas Schreiber, bei der ARD für das Festival verantwortlich, sagt
Ja.
Debatte Proteste in Russland: Vor dem Bürgerkrieg
Protest ist das "must to have" der Saison in Moskau. Doch die Provinz
schmäht den neuen Bürgersinn. Und im Kaukasus träumt man vom Kalifat. Das
passt in die russischen Paradoxien.
Präsidentenwahl in Südossetien: Kreml interveniert nach Niederlage
Ein Gericht erklärt die Wahl in Südossetien für ungültig - der
russlandtreue Kandidat hatte verloren. Seine oppositionelle Widersacherin
gibt sich nicht geschlagen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.