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# taz.de -- Gesetz in Russland: Prominenter Homo-Aktivist verurteilt
> Nikolai Alexejew muss eine Geldstrafe zahlen, weil er Homosexualität vor
> Minderjährigen propagiert haben soll. Er will vor den Europäischen
> Menschenrechtsgerichtshof ziehen.
Bild: Wehrt sich gegen ungerechte Justiz: Der russische Gay-Pride-Organisator N…
ST. PETERSBURG afp | Erstmals ist ein bekannter russischer
Homosexuellen-Aktivist von einem Gericht in St. Petersburg zu einer
Geldstrafe wegen „Homosexuellen-Propaganda“ verurteilt worden. Der
34-jährige Nikolai Alexejew muss umgerechnet 128 Euro Strafe zahlen,
urteilte das Gericht am Freitag.
Er wurde für schuldig befunden, vor Minderjährigen Homosexualität
propagiert zu haben. Im März trat in der zweitgrößten russischen Stadt ein
Gesetz in Kraft, dass das Werben für Homosexualität und Pädophilie
verbietet.
Alexejew war festgenommen worden, als er mit einem Transparent vor dem
Rathaus gegen Diskriminierung von Homosexuellen protestierte. Auf dem
Transparent wurde ein sowjetischer Filmstar zitiert: „Homosexualität ist
nicht pervers. Was pervers ist, sind Rasenhockey und Eistanz.“
Kein einziger Minderjähriger sei in seiner Nähe gewesen, sagte Alexejew.
Die Polizei habe angebliche Zeugen befragt, die ihn von ihren Sitzplätzen
in einem nahen Park nicht einmal gesehen hätten.
Der Richter habe ein „absolut willkürliches“ Urteil mit schlimmen Folgen
für die Zukunft gefällt, sagte Alexejew, der selbst Anwalt ist. Er kündigte
an, gegen das Urteil und das Gesetz vor den Europäischen
Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg zu ziehen.
Seit Inkrafttreten des Gesetzes wurden bereits mehrere
Homosexuellen-Aktivisten in St. Petersburg in ähnlichen Fällen beschuldigt,
Gay-Pride-Organisator Alexejew ist jedoch der erste Verurteilte. Ähnliche
Gesetze gibt es in drei weiteren russischen Regionen.
4 May 2012
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