# taz.de -- Urteil zu Mohammed-Karikaturen-Verbot: „Pro NRW“ darf weiter pr… | |
> Geurteilt: Die rechtsextreme „Pro NRW“ darf islamfeindliche Karikaturen | |
> zeigen. Die von der Aktion ausgehende öffentliche Gefahr sieht das | |
> Gericht nicht als Verbotsgrund. | |
Bild: Die umstrittenen Karikaturen am Samstag in Bonn. | |
MINDEN dpa/afp | Nach einem Gerichtsurteil darf die rechtsextreme | |
Splitterpartei „Pro NRW“ bei einer Kundgebung in Bielefeld am Montag die | |
umstrittenen „Mohammed“-Karikaturen zeigen. Das Polizeipräsidium in | |
Bielefeld hatte dies der Splitterpartei zunächst untersagt. Dagegen war | |
„Pro NRW“ vor das Verwaltungsgericht in Minden gezogen. | |
Die Begründung des Verbots, dass eine erhebliche öffentliche Gefahr von der | |
Aktion ausgehe, sei als nicht ausreichend angesehen worden, sagte ein | |
Gerichtssprecher. In Bielefeld gingen am Mittag etwa 15 Anhänger von „Pro | |
NRW“ in der Nähe einer Moschee auf die Straße. Dagegen protestierten laut | |
Polizei 400 Demonstranten vor allem aus dem linken Spektrum. | |
Am Samstag war eine Demonstration von „Pro NRW“ an einer Moschee in Bonn | |
war eskaliert, nachdem Aktivisten der rechtsextremen Partei | |
Mohammed-Karikaturen gezeigt hatten. Daraufhin griffen Gegendemonstranten | |
aus dem salafistischen Umfeld die Polizei an. Dabei wurden insgesamt 29 | |
Polizisten verletzt und 109 Menschen vorläufig festgenommen. Gegen einen | |
Salafisten wird wegen versuchten Mordes ermittelt. | |
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) wies die Polizei | |
daraufhin an, das zeigen der Karikaturen nicht mehr zu erlauben. Vergangene | |
Woche hatte das Oberverwaltungsgericht in Münster ein solches Verbot | |
gekippt. Nach Ansicht des Ministeriums ergab sich durch die Eskalation am | |
Samstag aber eine neue Ausgangslage. | |
Die bildliche Darstellung Mohammeds ist im Islam verboten. Die | |
Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in Dänemark hatte 2005 zu teils | |
gewalttätigen Protesten von Muslimen in aller Welt geführt. | |
7 May 2012 | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Polizei in NRW suspendiert Beamten: Verkehrspolizist steht weit rechts | |
Ein Polizist in NRW ist vom Dienst suspendiert worden, weil er der | |
rechtsextremen Splitterpartei Pro NRW angehört. Die Aachener Polizei prüft | |
nun, ob er gegen das Beamtenrecht verstoßen hat. | |
Salafisten und „Pro NRW“ in Köln: Islamisten und Islamhasser getrennt | |
Zur Straßenschlacht kam es nicht: In Köln hielt die Polizei Salafisten und | |
Rechtsextreme auseinander. Viele der Salafisten durften nicht anreisen. | |
Kommissar im Ruhrgebiet suspendiert: Polizist unter Salafismus-Verdacht | |
Ein Polizist aus dem Ruhrgebiet soll für salafistische Vereine Infostände | |
angemeldet und Korane verteilt haben. Nun zweifelt die Polizeipräsidentin | |
an seiner Verfassungstreue. | |
Rechtsextreme und Salafisten: Die nächste Straßenschlacht droht | |
Mit islamophoben Aktionen provoziert die rechtsextreme Partei „Pro NRW“ | |
erfolgreich Islamisten. Nun droht die Konfrontation vor der Kölner | |
Zentralmoschee. | |
Nach Ausschreitungen von Salafisten: Haftbefehl gegen 25-Jährigen | |
Nach den Ausschreitungen gegen eine Veranstaltung von Pro NRW wird ein | |
mutmaßlicher Islamist wegen Mordversuchs verhaftet. Doch auch der Druck auf | |
die rechte Splitterpartei wächst. | |
Eskalation zwischen Salafisten und Pro NRW: „Tod den Ungläubigen“ | |
Steine, Flaschen, Blumenkübel, Mülltonnen, Messer und ein Gullygitter: | |
Salafisten reagierten mit Gewalt auf eine Mohammed-Karikatur in Bonn. | |
Kommentar Salafisten und Islamhasser: Der Kampf der Unkulturen | |
Salafisten und Islamhasser haben ein Interesse an der Eskalation des | |
Konflikts. Nur so bekommen sie eine Aufmerksamkeit, die über ihre Bedeutung | |
herausragt. |