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# taz.de -- Kommentar Salafisten und Islamhasser: Der Kampf der Unkulturen
> Salafisten und Islamhasser haben ein Interesse an der Eskalation des
> Konflikts. Nur so bekommen sie eine Aufmerksamkeit, die über ihre
> Bedeutung herausragt.
Es ist eine Spirale des Hasses, die sich da in Deutschland hochschraubt.
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage hat es nun schon geknallt, erst in
Solingen, jetzt in Bonn.
Auf der einen Seite stehen Islamhasser, die eine ganze Weltreligion als
faschistoide Ideologie diffamieren und in der Hoffnung auf ein paar
Promillepünktchen bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen provokativ in
der Nähe von Moscheen ihre Hetzkarikaturen zeigen.
Auf der anderen Seite stehen Hassislamisten von der Sekte der Salafisten,
die den Kampf der Unkulturen gerne aufnehmen. Polizisten, die sich
schützend vor die extrem Rechten stellen, greifen sie mit Stöcken, Steinen
und Messern an. Und wenn sie nach ihren Attacken festgenommen werden,
spielen sie Opfer und stellen sich als „neue Juden“ dar.
Beide Seiten gießen Öl ins Feuer, denn beide Parteien haben ein Interesse
am Eskalieren des Konfliktes. Nur so bekommt ihre jeweilige Splittergruppe
eine Aufmerksamkeit, die weit über ihre eigentliche Bedeutung herausragt.
Es ist ein gefährliches Spiel, das gewaltig aus dem Ruder laufen könnte. In
al-Qaida-nahen Internetforen hat ein Dschihad-Apologet bereits Bilder der
Demonstrationen in Nordrhein-Westfalen gepostet und dazu aufgerufen, dass
„der Feind“ getötet werden solle. Was kommt als Nächstes? Brennende
Botschaften? Tote?
Man soll nichts beschwören. Doch das Potenzial, das in diesem Konflikt
liegt, ist beunruhigend. Zu lange haben die Öffentlichkeit, die Politik und
die Sicherheitsbehörden ignoriert, wie sich die Menschenfeindlichkeit in
den beiden wachsenden Szenen der Salafisten und der Islamhasser steigert
und sich gegenseitig verstärkt. Diese Eskalation muss gestoppt werden. Auf
beiden Seiten.
6 May 2012
## AUTOREN
Wolf Schmidt
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