# taz.de -- Griechen räumen Konten leer: Die Angst vor der Drachme | |
> In Griechenland „bestehen viele Ängste, die in Panik umschlagen könnten�… | |
> so Präsident Papoulias. Als Folge leeren die Griechen ihre Bankkonten. | |
> Das könnte fatale Auswirkungen haben. | |
Bild: Die Drachme lauert ... | |
ATHEN dpa/afp/dapd | Die zerfahrene politische Lage in Griechenland stürzt | |
die Einwohner nach den Worten von Staatschef Karolos Papoulias in tiefe | |
Unruhe. Die Griechen heben massenhaft Bargeld ab. Die Banken sind nach | |
Notenbankangaben zunehmend besorgt, dass die Kapitalflucht noch weiter | |
zunimmt. | |
Zuletzt seien rund 700 Millionen Euro abgezogen worden und die Situation | |
könnte sich verschlimmern. Davor hatte der Chef der griechischen | |
Zentralbank, Georg Provopoulos, den Präsidenten gewarnt. | |
Der Staatsbankchef habe weiter erklärt, dass die Lage der Banken „sehr | |
schwierig“ und das Banksystem „derzeit sehr schwach“ sei. Derzeit bestehe | |
zwar noch keine Panik, „doch es bestehen viele Ängste, die in Panik | |
umschlagen könnten“, sage der Präsident. | |
Am Dienstag war letzte Versuch einer Regierungsbildung, ein von Papoulias | |
vorgeschlagenes Expertenkabinett, gescheitert. Nun müssen die Griechen im | |
Juni erneut wählen. Falls radikale Parteien, die das Sparpaket der | |
bisherigen Regierung ablehnen, weiter zulegen, droht dem Land ein Stopp der | |
internationalen Hilfen und damit auch der Staatsbankrott. | |
Im Raum steht zudem der Austritt aus der Eurozone. Papoulias warnte bereits | |
vor einer „Tragödie“. Wenn die Griechen aus Angst vor der Umstellung auf | |
die Drachme weiter ihre Konten leeren, könnte das fatale Folgen haben. Den | |
Banken hätten dann kein Kapital mehr – weder in Euro, noch in Drachmen. | |
16 May 2012 | |
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