| # taz.de -- Organspende-Reform: Nach Aufklärung selbst entscheiden | |
| > Der Bundestag hat eine Reform der Organspende beschlossen. Künftig werden | |
| > alle Krankenversicherten ab 16 Jahren schriftlich aufgefordert, eine | |
| > Erklärung abzugeben. | |
| Bild: Debatte überstanden: Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP). | |
| BERLIN dpa | Nach jahrelangen Debatten hat der Bundestag eine umfassende | |
| Reform der Organspende in Deutschland beschlossen. Künftig werden alle | |
| Krankenversicherten ab 16 Jahren schriftlich aufgefordert, eine Erklärung | |
| zur Organspende nach dem Tod abzugeben. | |
| Diese Entscheidungslösung wird im Transplantationsgesetz verankert. Die | |
| Entscheidung fiel am Freitag mit breiter Mehrheit bei einigen Gegenstimmen | |
| und Enthaltungen vor allem bei der Linken. Die Abstimmung verlief ohne | |
| Fraktionszwang. | |
| Eine breite Aufklärung soll die Menschen in die Lage versetzen, sich zu | |
| entscheiden. In einigen Jahren soll man die Entscheidung auch auf der | |
| Gesundheitskarte speichern können. Von den 12.000 Menschen, die in ganz | |
| Deutschland auf eine Spende warten, sterben jeden Tag 3. | |
| Ein weiterer Gesetzesbeschluss bringt Änderungen beim Ablauf der | |
| Organspende. Von Politikern und Experten werden sie als mindestens ebenso | |
| wichtig eingestuft, um mehr Spenderorgane zu gewinnen. Alle in Frage | |
| kommenden Krankenhäuser müssen Transplantationsbeauftragte haben. | |
| Potenzielle Organspender sollen besser als heute identifiziert werden. | |
| Für Menschen, die zu Lebzeiten etwa eine Niere spenden, sollen auf Kosten | |
| der Krankenkassen des Empfängers eine Entgeltfortzahlung und Krankengeld | |
| garantiert werden. Wegen Kritik an der Koordinierungsstelle für | |
| Organspenden (DSO) stimmten die Linke dagegen, die Grünen enthielten sich. | |
| 25 May 2012 | |
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