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# taz.de -- Stromverbrauch am Pfingstwochenende: So viel Solarstrom war nie
> 40 Prozent des bundesweiten Strombedarfs deckte am Pfingstsamstagmittag
> die Sonne ab. Kein Land hatte jemals so viel Solarstrom im Netz.
Bild: Bei dem Wetter hoben nicht nur Schwimmer ab, sondern auch die Photovoltai…
FREIBURG taz | Das Pfingstwochenende brachte in Deutschland neue
Spitzenwerte für die Photovoltaik: Am Samstagmittag erzeugten die 1,1
Millionen Solarstromanlagen in Deutschland nach Zahlen der
Übertragungsnetzbetreiber zeitweise bis zu 22,2 Gigawatt (Millionen
Kilowatt). Das ist ein neuer Weltrekord. Kein Land auf der Erde hatte
jemals so viel Solarstrom im Netz.
Bei einem gesamten Stromverbrauch in dieser Zeit in Deutschland von etwas
über 50 Gigawatt deckte die Sonne damit mehr als 40 Prozent des
bundesweiten Strombedarfs. Im Süden Deutschlands wurde zeitweise gar mehr
als die Hälfte des Bedarfs durch Sonnenstrom gedeckt, im Netz der EnBW lag
der Solaranteil am Samstagmittag sogar bei 60 Prozent. Über den ganzen Tag
aufsummiert wurden am Pfingstsamstag – wie auch schon am Tag zuvor – rund
190 Millionen Kilowattstunden Solarstrom erzeugt. Das war mehr als noch vor
zehn Jahren im ganzen Jahr produziert wurde. Selbst über die vollen 24
Stunden gerechnet kam am Pfingstsamstag in Deutschland jede fünfte
Kilowattstunde im Stromnetz von der Sonne.
Unterdessen hat die Bundesnetzagentur die vorläufigen Zubauzahlen der
Photovoltaik im ersten Quartal 2012 veröffentlicht. Danach wurden in den
ersten drei Monaten Anlagen mit zusammen 1,8 Gigawatt Spitzenleistung neu
installiert. Besonders stark war der März mit 1,15 Gigawatt, weil viele
Bürger der Absenkung der Einspeisevergütung für Neuanlagen ab April zuvor
kommen wollten.
Insgesamt dürften inzwischen in Deutschland Solarstromanlagen mit rund 27
Gigawatt Nennleistung am Netz sein. In der Jahresbilanz für 2012 wird der
Anteil der Photovoltaik am Strommix bei gut vier Prozent liegen, nachdem er
im Jahr 2011 rund drei Prozent erreicht hatte.
An den Feiertagen zeigte sich am Strommarkt zudem ein Phänomen, das es in
Zukunft regelmäßig geben wird: Der Mittagsstrom war aufgrund des starken
Angebots an Solarenergie der billigste des ganzen Tages. So kostete der
Strom am Pfingstsonntag in den Mittagsstunden am Spotmarkt der Strombörse
nur ein Drittel des Abend- und Nachtstroms. Bislang kommt eine solche
Umkehr des seit Jahrzehnten üblichen Preisgefüges mit billigem Nacht- und
teurem Tagstrom zwar nur an den verbrauchsärmeren Wochenenden vor, doch mit
weiterem Zubau an Photovoltaikanlagen wird schon in wenigen Jahren auch an
Werktagen der Mittagsstrom immer wieder der günstigste Strom sein.
28 May 2012
## AUTOREN
Bernward Janzing
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