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# taz.de -- Erdbeben in Italien: Mindestens fünfzehn Tote
> In der Region Emilia-Romagna kommt es erneut zu Schäden, Schulen werden
> evakuiert. Gewerkschaftschefin kritisiert mangelnde Überprüfung nach dem
> ersten Beben.
Bild: Zerstörte Kirche in Mirandola.
ROM taz | Ein weiteres schweres Erdbeben nur neun Tage nach dem Erdstoß vom
20. Mai hat am Dienstag in der norditalienischen Region Emilia-Romagna
mindestens fünfzehn Menschenleben gefordert und schwere Sachschäden
angerichtet. Zuerst bebte die Erde um 9.02 Uhr mit Stärke 5,8 auf der
Richterskala und dem Epizentrum in der Provinz Modena. Im Laufe des Tages
folgten mehrere weitere Nachbeben, die zum Teil die Stärke 5 überschritten.
In weiten Teilen Nord- und Mittelitaliens von Mailand bis Florenz, von
Turin bis Udine, war das Beben spürbar, wurden Schulen und öffentliche
Gebäude evakuiert.
Die meisten Opfer waren wie schon beim ersten Beben in Fabriken zu
beklagen, deren Hallen einstürzten. So starben drei Arbeiter in der Firma
Bbg, die nach dem Beben vor zehn Tagen – und nach daraufhin erfolgten
statischen Prüfungen – erst am Montag die Produktion wiederaufgenommen
hatte.
Vier Menschen starben in zwei weiteren Fabriken, zudem wurden vier
Beschäftigte einer Biomedizin-Firma als vermisst gemeldet.
## Stabilität nicht überprüft
Vor diesem Hintergrund erhob die Chefin der CGIL, des größten italienischen
Gewerkschaftsbundes, Susanna Camusso, den Vorwurf, nach dem Beben vom 20.
Mai seien die Fabrikhallen nicht gründlich genug auf ihre Stabilität
überprüft worden.
Das Beben vom Dienstag zog zudem Sachschäden in Millionen-, wenn nicht in
Milliardenhöhe nach sich. In den Provinzen Modena, Mantua, Bologna und
Ferrara stürzten auch Wohnhäuser, Kirchen oder alte Festungsbauten ein.
Die Zahl der provisorisch in Zeltstädten Untergebrachten – sie hatte schon
letzte Woche mehr als 5.000 betragen – wird sich weiter erhöhen. Ganze
Ortskerne, wie der des Städtchens Crevalcore in der Provinz Bologna, wurden
von den Behörden als unzugänglich deklariert.
## Arbeitsplatz zerstört
Große Verluste wird auch die Wirtschaft erleiden. Schon das erste Beben vom
letzten Sonntag hatte dazu geführt, dass 5.000 Arbeiter wegen schwerer
Schäden an den Fertigungsstätten in Kurzarbeit Null geschickt werden
mussten. Weitere Tausende werden ihnen jetzt folgen.
Von den beiden schweren Beben ist mit der südlichen Po-Ebene eine Zone
getroffen, die bisher als nicht besonders gefährdet galt.
Doch am Südrand der Po-Ebene schiebt sich die kleine Adria-Platte unter die
afrikanische Platte. Italienische Seismologen erklärten, die
Gefahrenklassifizierung des betroffenen Gebietes müsse vollkommen revidiert
werden.
29 May 2012
## AUTOREN
Michael Braun
## TAGS
Erdbeben
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