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# taz.de -- Neues Alarmsystem bei Google: Achtung, Staatshacker am Werk
> Mit Warnhinweisen will Google seine Nutzer informieren, wenn sie durch
> staatliche Stellen angegriffen worden sein könnten. Im Visier sind neben
> Überwachungsregimes auch westliche Demokratien.
Bild: Nicht nur China ist im Netz böse, böse, böse.
MOUNTAIN VIEW dpa | Google hat ein neues Alarmsystem eingeführt, um die
Nutzer seiner Online-Dienste vor möglichen Angriffen staatlicher Stellen
auf ihre Nutzerkonten zu warnen. Künftig würden bei entsprechendem Verdacht
deutliche Warnhinweise eingeblendet, wenn sich ein Nutzer bei Google
anmeldet, teilte Google-Sicherheitsexperte Eric Grosse [1][im firmeneigenen
Blog] mit. Aus welchem Anlass der US-Suchmaschinengigant diese Maßnahme
jetzt ergreift, verriet er nicht.
„Warnung: Wir glauben, dass staatlich geförderte Angreifer möglicherweise
dabei sind, Ihr Nutzerkonto oder Ihren Computer zu gefährden“, heißt es auf
den rötlich unterlegten Warnhinweisen. Über den Link „Schütz Dich jetzt“
gelangen die Nutzer dann auf eine Seite, auf der ihnen erklärt wird, wie
sie ihre Daten besser vor ungewolltem Zugriff schützen können.
„Wenn Du diese Warnung siehst, heißt das nicht unbedingt, dass Dein Account
übernommen wurde“, schreibt Grosse. „Es heißt nur, dass wir glauben, dass
Du Ziel beispielsweise einer Phishing- oder Malware-Attacke sein könntest
und Du sofort Schritte zum Schutz Deines Accounts unternehmen solltest.“
Woher Google weiß, dass es sich um Angriffe staatlicher Stellen oder von
Hackern in staatlichem Auftrag handeln könnte, sagte Grosse nicht. „Wir
können nicht ins Detail gehen, ohne Informationen preiszugeben, die
hilfreich für diese üblen Akteure wären.“ Intensive Analysen der Firma und
Berichte von Nutzern würden aber deutlich darauf hinweisen, dass Staaten
oder von Staaten geförderte Gruppen beteiligt seien.
## Auch westliche Demokratien überwachen
Einzelne Konten von Google-Anwendern waren in der Vergangenheit ins Visier
von Hackern geraten, bei denen ein staatlicher Auftraggeber vermutet wurde.
So warnte der Internet-Konzern vor einem Jahr vor Cyber-Angriffen aus
China, nachdem bereits Ende 2009 Hacker-Angriffe bis in das Reich der Mitte
zurückverfolgt wurden. Die chinesische Regierung wies damals jede Mitschuld
an den Attacken zurück.
Aber nicht nur China, sondern auch westliche Demokratien stehen im
Verdacht, mit Schadsoftware zu arbeiten. In Deutschland machte der mögliche
Einsatz des Trojaners „O'zapft“ durch staatliche Stellen Schlagzeilen. Der
Computerschädling Stuxnet wurde nach einem Bericht der New York Times von
US-Präsident Barack Obama in Auftrag gegeben, um Atomanlagen im Iran zu
sabotieren.
Antivirus-Experten vermuten auch, dass staatliche Auftraggeber auch hinter
dem Computervirus Flame stecken, mit dem Computeranwender ausspioniert
werden können. Flame wurde wie Stuxnet gezielt im Iran und dem Nahen Osten
in Umlauf gebracht. Wer Flame konkret in Auftrag gegeben hat, ist
allerdings nicht bekannt.
6 Jun 2012
## LINKS
[1] http://googleonlinesecurity.blogspot.co.uk/2012/06/security-warnings-for-su…
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Schwerpunkt Syrien
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