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# taz.de -- Facebook-Abstimmung zum Datenschutz: Versteckte Urne und wahlfaule …
> Bei der Facebook-Wahl zu neuen Datenschutzbestimmungen haben gerade
> einmal 300.000 Menschen mitgemacht. Hundertmal so viele wären nötig,
> damit die Abstimmung vom Konzern beachtet wird.
Bild: Räumt sich selbst weitgehende Rechte ein: Facebook.
BERLIN afp | An der bis Freitag laufenden Abstimmung über neue
Nutzungsregeln für Facebook haben sich bislang nur sehr wenige Mitglieder
des sozialen Netzwerks beteiligt. Bis Donnerstag hatten gerade einmal gut
280.000 der mehr als 900 Millionen Nutzer – also rund 0,03 Prozent ihre
Stimme abgegeben. Damit Facebook das Votum der Mitglieder als verbindlich
betrachtet, müssen 30 Prozent der Nutzer abstimmen, das sind rund 270
Millionen. Beteiligen kann sich jeder Facebook-Nutzer.
Facebook beschreibt in den neuen Nutzungsbedingungen genauer als bislang,
was es mit den Daten seiner Nutzern macht. Der Konzern lässt sich dabei
relativ weitgehende Rechte zur Verwertung von Statusmeldungen, Links, Fotos
und privaten Nachrichten einräumen. Dabei geht es vor allem um
personalisierte Werbung auf Facebook, aber auch auf externen
Internetseiten. Auch müssen die Nutzer Facebook das Recht einräumen, sein
Angebot weiterzuentwickeln und die Datenverwendung entsprechend zu
erweitern.
Daten- und Verbraucherschützer kritisieren, die neuen Bestimmungen brächten
für Nutzer keine entscheidenden Verbesserungen. Sie fordern von Facebook
unter anderem, dass Nutzer die besonders weitgehende Datenverwertung nicht
mehr – wie bislang – ablehnen müssen (Opt-out). Das Netzwerk solle sich
stattdessen aktiv die Zustimmung dazu holen (Opt-in).
Obwohl die alten Regeln in ihren Augen nicht besser seien als die neuen,
rufen Daten- und Verbraucherschützer die Facebook-Nutzer auf, für die alte
Version zu stimmen – denn so werde Facebook zu einem erneuten Überarbeiten
der Regeln gezwungen. Die Mitglieder, die bislang gewählt haben, hat das
offenbar überzeugt: Gut 14 Prozent stimmten bislang für die neuen Regeln.
Gut 86 der Facebook-Wähler sprachen sich für ein Beibehalten der alten
Regeln aus.
Wer sich an der Abstimmung beteiligen möchte, muss nach dem Login bei
Facebook zunächst die [1][Seite „Facebook Site Governance“] aufrufen. Dort
müssen sie auf den [2][nicht komplett lesbaren Link „Site Governance Vote“]
klicken, der eine stilisierte Wahlurne als Symbol hat. Von hier sind es bis
zur Stimmabgabe dann nur noch wenige Klicks. Wer auf der
Site-Governance-Seite „Gefällt mir“ anklickt, wird künftig auch über
weitere Änderungen der Nutzungsbedingungen informiert.
7 Jun 2012
## LINKS
[1] http://www.facebook.com/fbsitegovernance
[2] http://www.facebook.com/fbsitegovernance/app_130362963766777
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